Windstrom-Einspeisung im Jahr 2019 auf Rekordkurs

Die Windstrom-Produktion aus On- und Offshore-Windenergieanlagen in Deutschland hat im Monat Oktober 2019 aufgrund der in der ersten Monatshälfte vorherrschenden zyklonalen Witterung zugelegt. Auf Jahressicht 2019 steuert die Windstrom-Einspeisung in Deutschland auf einen neuen Rekord zu.

Die Windstrom-Produktion fällt im Oktober 2019 höher aus als im Vergleich zum Vorjahresmonat. Wegen der sonnenärmeren Witterung geht die Stromerzeugung aus Solaranlagen im Oktober 2019 zurück. In Summe haben Wind- und PV-Anlagen von Januar bis Oktober im Jahr 2019 bislang 12 Prozent mehr Strom erzeugt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres 2018. Insbesondere die Stromerzeugung aus Windenergieanlagen kann zulegen.

Windstromerzeugung zieht im Oktober 2019 witterungsbedingt an

Die vor allem in der ersten Monatshälfte durchziehenden Tiefdruckgebiete haben dazu beigetragen, dass die Windstromerzeugung der On- und Offshore-Windenergieanlagen in Deutschland im Oktober 2019 mit etwa 11,6 Mrd. kWh nach den aktuell vorliegenden Daten der Netzbetreiber etwa 8 Prozent über dem Vorjahreswert liegt (Oktober 2018: rd. 10,7 Mrd. kWh). Die Windenergieanlagen in der deutschen Nord- und Ostsee haben im Oktober 2019 mit ca. 2,3 Mrd. kWh zum Windstromaufkommen beigetragen. Gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht das einem Plus von 14 Prozent (Oktober 2018: rd. 2,0 Mrd. kWh). Hier wirkt sich mittlerweile der diesjährige Zubau an neuen Offshore Windparks aus.

PV-Einspeisung im Oktober deutlich niedriger als im Vorjahresmonat

Mit insgesamt etwa 105 Sonnenstunden lag der Oktober 2019 in Deutschland zwar nur knapp unter seinem langjährigen Soll von 109 Stunden. Verglichen mit dem Vorjahresmonat (rd. 160 Stunden) fällt der Oktober aber stark ab. Trotz des hohen Zubaus von Solaranlagen im laufenden Jahr liegt die Einspeisung aus Solaranlagen mit rd. 2,4 Mrd. kWh im Oktober 2019 damit um etwa 12 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats (Oktober 2018: 2,8 Mrd. kWh).

Wind- und Solarstrom 2019 im Jahresvergleich bislang etwa 13 Prozent höher

Von Januar bis Oktober 2019 summiert sich die Gesamteinspeisung aus Wind- und Solaranlagen in Deutschland auf ca. 138,6 Mrd. kWh. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Plus von etwa 12 Prozent (Januar – Oktober 2018: 123,7 Mrd. kWh). Der Großteil der von Januar bis Oktober 2019 eingespeisten Strommenge entfällt mit etwa 99 Mrd. kWh auf die Windenergie, die damit rd. 17 Prozent über dem Vorjahreswert liegt (Januar – Oktober 2018: rd. 84,2 Mrd. kWh). Insgesamt könnte die Stromerzeugung aus Windenergie in Deutschland nach einer IWR-Prognose 2019 auf eine Größenordnung von 125 bis 130 Mrd. kWh kommen.

Die Einspeisung aus Solarstromanlagen von Januar bis Oktober 2019 liegt bei insgesamt rd. 40,1 Mrd. kWh. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Plus von etwa 1 Prozent (Januar – Oktober 2018: rd. 39,5 Mrd. kWh).

Über die Statistiken zur regenerativen Stromerzeugung

Die hier dargestellten Daten für den Wind- und Solarstrom (Mrd. kWh) spiegeln die Originaldaten der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB), d.h. ohne Korrekturen, wider. Die Angaben basieren auf der vorläufigen Hochrechnung der Netzbetreiber, da die tatsächlichen und vollständigen Abrechnungen der Verteilnetzbetreiber über die reale Einspeisung den ÜNB erst mit mehrmonatiger Verzögerung vorliegen. Die veröffentlichte Stromerzeugung in der endgültigen Jahresabrechnung kann daher von den zeitnahen Hochrechnungen abweichen.

Quelle: IWR Online, 5.11.2019
www.iwr.de

s. Neuer Rekordmonat: Windenergie trägt die Energieerzeugung im März und sorgt so für starke CO2-Einsparungen

s. Regenerative Stromerzeugung im November: Wind fast gleich – Sonne legt zu

s. BNetzA-Bericht zur Mindesterzeugung: Konventionelle Kraftwerke blockieren Energiewende

vgl. 2018: Über 300 Mrd. US-Dollar in erneuerbare Energien investiert

s. Erneuerbare Energien erreichen 40%-Marke: Windenergie wird immer wichtiger für den deutschen Strommix

s. Ausbauzahlen für das Gesamtjahr 2018 in Deutschland: Windenergie an Land – Zubau bricht stark ein, Mittel- und Langfristperspektive muss jetzt gesetzlich fixiert werden

s. Planungsperspektive bis 2030 zügig aufzeigen –Energiewende aktiv begleiten

vgl. NEUER REKORD: ERNEUERBAREN-ANTEIL AM STROMVERBRAUCH BEI 56,5 PROZENT

vgl. Neuer Allzeitrekord für Wind- und Solarstrom im Dezember 2017