Bis 2030 will die Bundesregierung einen Anteil von 65 Prozent Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch erreichen. Damit das funktioniert, ist ein zügiger Ausbau von Wind- und Solarenergie notwendig. Doch für die Windenergiebranche droht sich eine andauernde Talfahrt fortzusetzen. Mit aktuell 545 MW Zubau in diesem Jahr rücken die Pariser Klimaziele in weite Ferne. Zudem steht die Branche zum wiederholten Male vor einer Entlassungswelle, sollte nicht zügig die Ausbaublockade beendet werden.
Nach Angaben der Bundesregierung hatten 2017 bereits 26.000 Menschen in der Windindustrie ihren Arbeitsplatz verloren. Bis heute sind seitdem laut IG Metall noch einmal 10.000 weitere verlorene Arbeitsplätze hinzugekommen. Zum Vergleich: In allen Braun- und Steinkohlerevieren bundesweit sind aktuell noch etwa 25.000 Menschen beschäftigt.
„36.000 Menschen haben bereits ihren Arbeitsplatz verloren, nur weil die Landes- und Bundesregierung ihre eigenen Ziele nicht umsetzt. Stattdessen werden die Hürden für die Windkraft ständig erhöht“, so Dipl. Ing. Reiner Priggen, Vorsitzender des LEE NRW. „Wenn die Regierungen jetzt nicht schnell handeln, dann vertreiben wir nach der Solarindustrie auch noch die Windkraft. Wind und Sonne – die wird es immer geben, umsonst und ganz ohne CO2-Emissionen.“
Weitere Negativ-Rekorde in Sachen Windenergieausbau könnte der von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier vorgelegte Plan zur Stärkung des Ausbaus der Windenergie an Land verhindern. Mit besserer kommunaler Beteiligung und dem Abbau von Genehmigungshemmnissen werden Windmüllern wichtige Instrumente an die Hand gegeben, von denen die angeschlagenen Unternehmen profitieren und damit ihre Mitarbeiter halten können.
Dennoch bleiben auch im Stärkungspaket wichtige Punkte offen: Das Maß an Verunsicherung, welches beispielsweise pauschale Mindestabstände verursachen, konnte man in den vergangenen drei Jahren bereits in NRW beobachten. Hier sind Investitionen in Millionenhöhe ausgeblieben. Das darf sich nicht wiederholen. Aus diesem Grund müssen die positiven Maßnahmen zeitnah und verlässlich umgesetzt werden.
Quelle: Landesverband Erneuerbare Energien NRW e. V. (LEE NRW) vom 16.10.2019
www.lee-nrw.de
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