VKU: Trend zu Energiewende-Anlagen verstetigt sich bei den Stadtwerken

Investitionen in den Kraftwerkspark um 30 Prozent gesteigert

Nach einer Phase der Zurückhaltung steigen die Investitionen der Stadtwerke in den eigenen Kraftwerkspark wieder an. Das ergab die jährlich vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU) unter seinen Mitgliedern durchgeführte Erzeugungsumfrage, die jetzt im Rahmen des VKU-Kongresses in Mainz vorgestellt wurde.

Im Jahr 2016 haben die deutschen Stadtwerke 6,33 Mrd. € in ihren Kraftwerkspark investiert, somit liegt die Steigerung gegenüber dem Vorjahr bei 30 Prozent. Das ist dem Verband zufolge die höchste Investitionstätigkeit seit 2011 (8,6 Mrd. €). Die Investitionen zeigten, so VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche, dass sich der Trend zu Energiewendeanlagen bei den Stadtwerken verstetig: „Insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien sehen wir weiter eine deutliche Dynamik.”

Die Investitionen der Kommunalwirtschaft fließen zu 70 Prozent in Energiewendeanlagen. Der Anteil der KWK liegt bei rund 53 Prozent, Erneuerbare-Energien-Anlagen machen 17 Prozent aus. Die Nutzung der erneuerbaren Energien im kommunalen Kraftwerkspark ist Verbandsangaben zufolge innerhalb eines Jahres um 19 Prozent gestiegen, im gesamten deutschen Energiemarkt sind es rund neun Prozent.

KWK BLEIBT SCHWERPUNKT KOMMUNALER KRAFTWERKE

2016 befanden sich insgesamt 4.986 MW Kraftwerkskapazitäten im Bau beziehungsweise im Genehmigungsverfahren, vorwiegend KWK-Anlagen. Dem VKU zufolge haben die kommunalen Unternehmen ihre Kraftwerkskapazitäten im Jahr 2016 auf 28,5 GW gesteigert, das entspricht einem Anteil von 14,6 Prozent am Erzeugungsmarkt.

Der Anteil der erneuerbaren Energien an der installierten Leistung der Stadtwerke konnte um fast 20 Prozent, von 15,5 Prozent im Jahr 2015 auf 17,5 Prozent im Jahr 2016, gesteigert werden. Dabei nahm die installierte Leistung im Vergleich zu 2015 um fast 800 MW auf rund 5.000 MW zu.
VKU VERTRITT RUND 1.460 KOMMUNALWIRTSCHAFTLICHE UNTERNEHMEN

Der Anteil der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) am kommunalen Kraftwerkspark stieg ebenfalls an. 2016 lag er bei 41,1 Prozent (Vorjahr: 39,9 Prozent). Die Kapazität liegt knapp unter 12.000 Megawatt. Damit bleibe die KWK der Schwerpunkt kommunaler Kraftwerke.

Der Verband vertritt rund 1.460 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 262.000 Beschäftigten wurden nach Angaben des VKU im Jahr 2015 Umsatzerlöse von mehr als 115 Mrd. € erwirtschaftet und rund elf Mrd. € investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment in den zentralen Versorgungsbereichen Strom 60 Prozent, Erdgas 65 Prozent, Trinkwasser 87 Prozent, Wärmeversorgung 69 Prozent sowie bei der Abwasserentsorgung 42 Prozent Marktanteile.

Quelle: EUWID Europäischer Wirtschaftsdienst GmbH, 15.09.2017
www.euwid-energie.de

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