Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW begrüßt, dass es demnächst einen geeinten Verband für die Wasserkraftnutzung in Nordrhein-Westfalen geben wird.
Die Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke NRW (AGW NRW) und die Interessengemeinschaft Wassernutzung NRW (IGW NRW) haben beschlossen zu fusionieren. Das offizielle Zusammengehen des neuen Wasserkraftverbandes, der dann 138 Mitglieder mit einer Erzeugungsleistung von 110 Megawatt vereint, ist für das kommende Frühjahr vorgesehen. „Dieser Schritt ist goldrichtig“, kommentiert Hans-Josef Vogel, Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW), „angesichts des stiefmütterlichen Umgangs der Landespolitik mit der Wasserkraftnutzung im Land brauchen wir dringender denn je eine starke Stimme für mehr Wasserkraft.“
Dass der Ausbau der Wasserkraft landesweit vernachlässigt wird, zeigt ein Blick ins Marktstammdatenregister. Bis Anfang Oktober ist für dieses Jahr nicht eine einzige neue Anlage in der Energie-Datenbank verzeichnet worden. Und nicht nur das: Die Bezirksregierung Düsseldorf plant, mehreren Betreibern an der Erft ihre Wasserrechte zu entziehen. Wenn es dazu kommt, dürften an knapp einem halben Dutzend Wasserkraft-Standorten kein grüner Strom mehr erzeugt werden. „Ein völlig unverständlicher Schritt. Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr umweltfreundlich erzeugten Strom aus Wasserkraft“, so Vogel.
Nach wie vor vermisst der LEE NRW ein klares Bekenntnis der schwarz-grünen Landesregierung für den Wasserkraftausbau. „Es gibt allenfalls einige blumige Worte“, so der LEE NRW-Vorsitzende Vogel. Er verweist auf die erst vor wenigen Wochen beschlossene Energie- und Wärmestrategie des Landes, in der es wörtlich heißt: „Wir entwickeln Bioenergie und Wasserkraft nachhaltig weiter. In Nordrhein-Westfalen ist die Bedeutung von Bioenergie und Wasserkraft für das zukünftige Energiesystem sehr hoch einzustufen. Bioenergie und Wasserkraft werden zukünftig verstärkt zur Versorgungssicherheit beitragen.“ Hans-Josef: „Es wäre mehr als wünschenswert, wenn diesen Worten schnell konkrete Taten folgen würden.“
Konterkariert wird die eigentlich positive Ankündigung durch die „Wasserstrategie NRW“ die derzeit das Landesumweltministerium erarbeitet. In einem ersten Eckpunktepapier findet sich kein Wort zum zukünftigen Ausbau der Wasserkraft. Auch nach einem ersten vom Ministerium veranstalteten Workshop bleibt der Ausbau der Wasserkraft an sinnvollen, ökologisch unbedenklichen Standorten als Maßnahme unerwähnt. Stattdessen sind in dem Protokoll zum Workshop Vorschläge festgehalten worden, dass kleineren Wasserkraftanlagen die Staurechte entzogen werden sollen oder dass Grundstückseigentümer an zu renaturierenden Gewässerabschnitten enteignet werden können. Hans-Josef Vogel: „In der Landesregierung weiß die eine Hand anscheinend nicht, was die andere denkt und macht.“
Der LEE NRW begrüßt es, mit dem neuen Wasserkraftverband zukünftig einen starken Partner für mehr Wasserkraft an seiner Seite zu wissen. Vorsitzender Hans-Josef Vogel prognostiziert viel Arbeit für den neuen Verband: „In Bayern ist die Windenergie jahrelang politisch und auf Verwaltungsebene bekämpft und ausgebremst worden. Dieses Schicksal muss in NRW die Wasserkraft ertragen – hoffentlich nicht mehr lange!“
Quelle: Landesverband Erneuerbare Energien NRW e. V. (LEE NRW) vom 10.10.2024
www.lee-nrw.de
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