Unternehmensinvestitionen in Erneuerbare Energien brauchen verlässliche Rahmenbedingungen

Erneuerbare-Energien-Branche fordert auf 1. LEE-Unternehmertag weitreichende Änderungen für eine erfolgreiche Energiewende in der NRW-Wirtschaft – LEE-Sommerempfang zeigt Beispiele für den gelungenen Einsatz regenerativer Energien in Unternehmen

Düsseldorf, 20. August 2015 – Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) fordert in einem „5-Punkte-Papier“ verlässliche Rahmenbedingungen, damit Unternehmen bereits heute langfristig in Erneuerbare Energien investieren können. „Gerade am Industriestandort NRW sind regenerative Energien in Unternehmen und Wirtschaft zentraler Motor für das Zukunftsprojekt Energiewende. Jedoch gibt es weiterhin zahlreiche Hürden für Unternehmen, in Erneuerbare Energien zu investieren. Deshalb fordern wir von der Politik stabile Rahmenbedingungen, die das Vertrauen der Unternehmer in die Energiewende stärken und sie somit beschleunigen. Dazu gehört zum Beispiel die Abschaffung der Eigenstromumlage“, sagte Jan Dobertin, Geschäftsführer des LEE NRW, auf dem ersten LEE-Unternehmertag am 20. August 2015 in der WGZ Bank Düsseldorf.

Die Eigenstromumlage aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2014 belastet regenerativ erzeugten Strom mit einem Umlagesatz, der bis 2017 schrittweise auf 40 Prozent steigt. Dadurch haben viele Unternehmen geplante Investitionen in Erneuerbare Energien vorerst zurückgestellt. „Die eigentliche Absicht der EEG-Umlage ist es doch,  Erneuerbare Energien zu fördern und ihren Anteil an unserer Energieversorgung stetig zu erhöhen. Da ist es geradezu absurd, mit der Eigenstromumlage selbst erzeugten Strom zu belasten,der bereits zu hundert Prozent aus Erneuerbaren Energien stammt und damit dem Ziel der EEG-Umlage voll und ganz entspricht“, kritisierte Dobertin. Wenn die Politik nicht bereit sei, die Eigenstromumlage vollständig zu kippen, dann müsse sie zumindest klarstellen, dass die Umlage nach 2017 nicht weiter steigen werde.

In seinem 5-Punkte-Papier fordert der LEE NRW zudem die Einführung eines Grünstrommarktmodells zur besseren Direktvermarktung regenerativ erzeugten Stroms sowie die Flexibilisierung des Energiesystems, insbesondere auf der Nachfrageseite, als weitere Voraussetzung für eine zunehmende Versorgung mit Erneuerbaren Energien. Zudem müssten die Zukunftsenergien auch im Wärme- und Verkehrsbereich stärker eingesetzt und dabei die Grenzen zwischen den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität abgebaut werden.

Ziel des LEE-Unternehmertages, den der LEE NRW in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW durchführt, ist es, Unternehmen über die Chancen und Hürden für Erneuerbare Energien im eigenen Betrieb zu informieren. Hier und auf dem anschließenden LEE-Sommerempfang wurden Beispiele präsentiert, wie sich Unternehmen schon heute erfolgreich mit regenerativem Strom selbst versorgen oder innovative Mobilitätskonzepte mit Erneuerbaren Energien entwickelt haben. „Trotz schwieriger Rahmenbedingungen erkennen erfreulicherweise immer mehr Unternehmen auch die ökonomischen Vorteile einer umweltfreundlichen Energieversorgung mit regenerativen Energien“, sagte Andreas Lahme, Vorsitzender des LEE NRW. Insbesondere Wind- und Sonnenenergie seien dank stetig gesunkener Preise und fortlaufend verbesserter Technologien eine echte Alternative zu fossilen Energieträgern geworden.

„Die Energiewende kommt zunehmend in der Mitte von Wirtschaft und Gesellschaft an. Aber wenn wir die Ziele der Landesregierung erreichen wollen, bis 2025 fast ein Drittel des Strombedarfs aus Erneuerbaren Energien zu decken, dann müssen wir schnellstens die Hürden abbauen, die den Einzug der Zukunftsenergien in die Unternehmenswelt heute noch unnötig erschweren“, so Lahme.

Weitere Informationen:

5-Punkte-Papier zur Energiewende in Unternehmen

Quelle: Landesverband Erneuerbare Energien NRW e.V., 20. August 2015
www.lee-nrw.de