Branchenbarometer der Photovoltaik-Wirtschaft auf hohem Niveau – Nachfrage in den ersten acht Monaten dieses Jahres 21 Prozent über Vorjahrzeitraum – Zur Umsetzung der Energiewende-Ziele noch deutlich stärkeres Solartechnik-Wachstum sowie weiterer Abbau von Marktbarrieren erforderlich – BSW-Herbstumfrage soll wichtigste Investitionshemmnisse identifizieren
Die Auftragsbücher in der Solarbranche sind gegenwärtig gut gefüllt. Das geht aus den Ergebnissen des heute vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) veröffentlichten Photovoltaik-Branchenbarometers für das dritte Quartal 2022 hervor. Die aktuelle Geschäftslage wurde von den Unternehmen im September überwiegend als sehr gut bezeichnet (vgl. aktuelle BSW-Pressegrafik).
Nach Angaben der Bundesnetzagentur wurden in den ersten acht Monaten dieses Jahres 21 Prozent mehr Solarstromleistung installiert als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. In diesem Jahr wurden bereits mehr neue Solarstromanlagen in Betrieb genommen als im gesamten Jahr 2021. Die 2,5-millionste PV-Anlage wurde im September in Betrieb genommen.
Nach BSW-Einschätzung müsse der Solartechnik-Ausbau jedoch weiter deutlich beschleunigt werden, um die in diesem Sommer von der Bundesregierung angehobenen Energiewende-Ziele zu erreichen. Die Ampel-Koalition will den Solaranteil am deutschen Stromverbrauch in den kommenden sieben Jahren von derzeit rund 10 Prozent auf knapp 30 Prozent verdreifachen. „In so kurzer Zeit kann das nur gelingen, wenn jetzt sehr schnell und konsequent weitere Marktbarrieren abgebaut und Investitionsbedingungen weiter verbessert werden“, mahnt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Zur Identifizierung der wichtigsten Investitionshemmnisse hat der Verband mit Unterstützung der Innovationsplattform The smarter E Europe eine große Herbst-Branchenumfrage gestartet. Körnig appelliert an alle in Deutschland aktiven Solarunternehmen, sich an dieser zu beteiligen. Die Ergebnisse sollen noch in diesem Herbst unmittelbar in die Politikberatung des Verbandes Eingang finden (Link zur Umfrage).
Die Bundesregierung strebt für kommendes Jahr eine neu installierte Solarstromleistung in Höhe von 9 Gigawatt (GW) an, für 2024 in Höhe von 13 GW, 18 GW für 2025 und ab 2026 je 22 GW jährlich. Zum Vergleich: 2021 betrug die neu installierte PV-Leistung rund 6 GW. Für dieses Jahr rechnet der BSW mit gut 7 GW an neuer PV-Leistung.
Nach den Ergebnissen der letzten Geschäftsklima-Befragung des BSW wurde die aktuelle PV-Geschäftslage im dritten Quartal 2022 von 98 Prozent der beteiligten Unternehmen als sehr gut, eher gut, oder zumindest befriedigend angegeben. Dabei bezeichneten über die Hälfte (53 Prozent) die Lage als sehr gut, im Gegensatz zu 41 Prozent im 3. Quartal des Vorjahres. Weiter aufgehellt hat sich auch die Geschäftserwartung für die kommenden sechs Monate. Etwa zwei Drittel (65 Prozent) der befragten Unternehmen erwarten in den kommenden sechs Monaten eine Verbesserung ihrer Geschäftslage, fast ein Viertel (24 Prozent) darunter sogar eine deutliche Verbesserung, verglichen mit 17 Prozent im 3. Quartal 2021. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der befragten Unternehmen haben ihr Personal in den letzten Monaten erweitert, um die wachsende Nachfrage zu decken. Die Unternehmen gaben an, dass vorrangig stark steigenden Kosten für den Strombezug vom Energieversorger sowie erste Verbesserungen der politischen Rahmenbedingungen zur aktuellen Geschäftsbelebung beitrugen.
Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V., 11.10.2022
www.solarwirtschaft.de
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