Bundesverband WindEnergie, IG Metall Küste und DGB Bezirk Nord haben heute an die die nächste Landesregierung tragenden Parteien appelliert, Schleswig-Holstein weiter als Vorreiter der Energiewende zu positionieren. Die Chancen, die durch die Energiewende in den Sektoren Strom, Wärme, Mobilität und Industrie für Beschäftigung, Wertschöpfung und Ansiedlung neuer Unternehmen erwachsen, sollten offensiv genutzt werden. Ambitionierte Klimaziele, gute Arbeit und wirtschaftlicher Wohlstand lassen sich miteinander verbinden.
„Die kommende Landesregierung muss die Energiewende dynamisch, planungssicher und verlässlich gestalten. Wir erwarten ein klares Bekenntnis zu den Beschäftigten und bestehenden Wertschöpfungsketten. Ganz neue Möglichkeiten werden sich etwa über die Sektorenkopplung ergeben. Damit steigt der Bedarf an erneuerbarem Strom, was ambitionierte Ausbauziele und starke Effizienzerfolge in der Anlagentechnik erfordern. In den Handlungsfeldern Wärme und Verkehr kann das Land eine glaubhafte Vorreiterfunktion einnehmen, etwa bei der Umrüstung des eigenen Fuhrparks. E-Mobilität und der Einsatz von Kraftstoffen aus erneuerbaren Energien lassen sich durch Umrüsthilfen für Fuhrparks zügig landespolitisch flankieren“, so Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord.
BWE, IG Metall Küste und DGB Nord erwarten von der künftigen Landesregierung, dass sie sich schon jetzt auf die Koalitionsverhandlungen im Bund vorbereitet. „Im Herbst wird es darum gehen, der Klimaschutzvereinbarung von Paris und dem deutschen Klimaschutzplan über eine Aufhebung der Ausbaudeckel für Wind an Land und auf See eine überzeugende Glaubwürdigkeit zu verleihen. Parallel gilt es, den Druck für einen schnellen Netzausbau aufrecht zu erhalten und die Vereinheitlichung der Netzentgelte auf der Tagesordnung zu belassen. Gemeinsam mit den anderen Küstenländern kann der Norden dabei bundesweit zum Taktgeber werden“, so Reinhard Christiansen, Meinhard Geiken und Uwe Polkaehn.
Quelle: BWE e.V., 7.6.2017
www.wind-energie.de
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