Heute findet der 23. Sächsische Windenergietag in Leipzig statt. BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek eröffnete die Tagung.
„Der Bund hat in den vergangenen Monaten viele Gesetzespakete auf den Weg gebracht, um den Ausbau der Windenergie zu beschleunigen. Dabei wurden viele Baustellen der Vorgängerregierung aktiv angegangen und haben sich in Novellierungen unter anderem von EEG, Raumordnungsgesetz, Bundesnaturschutzgesetz und Windenergieflächenbedarfsgesetz niedergeschlagen. Die Halbzeitbilanz der Bundesregierung fällt daher aus Sicht der Windenergie positiv aus. Gleichzeitig zeigt aber auch der Bericht des Bund-Länder-Kooperationsausschusses, dass die Gesetze ihre Wirkung nur langsam entfalten. In vielen Fällen sind nun die Bundesländer am Zug, schnell in die Umsetzung zu kommen. Sachsen hat insgesamt einen deutlichen Nachholbedarf, was die Nutzung der Windenergie angeht. Allerdings sehen wir, dass die es die Bereitschaft gibt, jetzt einen Spurt einzulegen und besser zu werden. Es ist gut, dass der Freistaat eines von nur zwei Bundesländern ist, welches die Flächenziele aus dem Windenergieflächenbedarfsgesetz schon deutlich früher als 2032 erreichen will. Das ist genau die Initiative, die es braucht.“
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres gingen laut Zahlen der Fachagentur Windenergie an Land bisher lediglich vier neue Windenergieanlagen mit einer Leistung von 15 MW ans Netz. Im selben Zeitraum wurden 24 Anlagen mit 140,8 MW neu genehmigt. Dies bleibt unzureichend für ein Bundesland mit starken industriepolitischen Ambitionen. Im Vorjahreszeitraum wurden nur 12 Anlagen neu genehmigt.
„Mit durchschnittlich 13 Monaten hat Sachsen allerdings im Bundesvergleich die schnellsten Genehmigungsverfahren. Diesen Bonus und die Entschlossenheit zum früheren Erreichen der Flächenziele gilt es nun zu tatsächlich nutzen. Industrie folgt Energie; und die schnelle und möglichst frühe Ausweisung von Flächen ist die Chance . Das haben wir bei bedeutenden Ansiedlungen in der Vergangenheit gesehen. Ob Tesla in Grünheide, Northvolt in Heide oder Intel in Magdeburg; in allen Fällen wurde explizit auf die Verfügbarkeit von grüner Energie als wichtigen Faktor in der Standortwahl verwiesen. Die Windenergie wird also nicht nur die Dekarbonisierung der Wirtschaft ermöglichen, sondern bietet zugleich vielfältige und auch langfristig sichere Jobperspektiven. Darin liegt eine große Chance für die Strukturwandelregion in der Lausitz.“
Quelle: BWE e.V., 13.11.2023
www.wind-energie.de
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