Reiner Priggen (Dipl.-Ing.), Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW), zum aktuellen Entwurf für ein Wirtschafts- und Strukturprogramm für das Rheinische Zukunftsrevier 1.0 (WSP 1.0):
„Leider handelt es sich bei dem vorliegenden Strukturprogramm nicht um einen echten Aufbruch, der aus dem Revier die erste klimaneutrale Region Deutschlands, oder, im Sinne der momentan in der EU laufenden Diskussion, gar die erste klimaneutrale Kohleregion Europas macht. Man merkt den guten Willen einiger der beteiligten Akteure, die Aspekte der Energiewende und des Klimaschutzes einzubringen. Aber es fehlt eine verbindende Zielsetzung, die die Größe der vor uns liegenden Aufgabe – die gesamte Region klimaneutral zu gestalten – deutlich macht, und die alle in der Region zum Mitmachen einlädt.
Im Rheinischen Revier leben 2,4 Millionen Menschen. Mit jährlich über 40 Tonnen CO2-Emissionen je Bürger, allein durch die Braunkohleverstromung, war das Revier eine der Regionen, die am stärksten zum Klimawandel beigetragen hat, so wie er uns heute bedroht. Und dazu kommen noch Emissionen durch die Gebäudenutzung, Verkehr, Industrie und Gewerbe. Wenn wir die Klimaziele einhalten wollen, auf die sich in Paris die Nationen dieser Welt verständigt haben, dann dürfen wir 2050 insgesamt nicht mehr als 2 Tonnen CO2 je Bürger verursachen. Das macht die Größe der notwendigen Anstrengungen deutlich.
Mit Unterstützung der Landes- und Bundesregierung kann das gelingen. Das Revier kann sich auf den Weg machen, diese Anstrengungen zu bewältigen und die erste klimaneutrale Kohleregion Europas zu werden. Aber dazu ist der Ausbau der Erneuerbaren Energien unverzichtbar. Die Landesregierung sollte ihre unnötige Blockade der Windkraft in NRW beenden und ihre Solarstromoffensive endlich in Taten umsetzen. Das wäre ein guter Beitrag zum Strukturwandel und für den Klimaschutz.“
Quelle: Landesverband Erneuerbare Energien NRW e. V. (LEE NRW) vom 13.12.2019
www.lee-nrw.de
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