Reiner Priggen (Dipl.-Ing.), Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) zu den Ergebnissen der gestrigen Energieministerkonferenz:
„Es wäre schön, wenn man den wohlklingenden Worten der Energieminister Glauben schenken darf. Bislang sieht die Realität aber ganz anders aus: minus 80 Prozent bei der Windkraft und ein drohender Zusammenbruch der Solarbranche. Für die Erneuerbaren wären Einbußen wie in der Autoindustrie, die gerade laut nach einer Kaufprämie ruft, fast schon gute Nachrichten.
Grundsätzlich gehen die Ergebnisse der Minister in die richtige Richtung. Mit einer beschleunigten Energiewende schaffen wir doppelten Nutzen: einen zukunftsfähigen Weg aus der Krise und einen echten Mehrwert für den Klimaschutz. Es müssen all diesen schönen Worten nun aber schnell Taten folgen. An erster Stelle ist die Bundesregierung aufgefordert, Hemmnisse für den Ausbau der Erneuerbaren Energien endlich zu beseitigen, wie die pauschalen Mindestabstände für Windräder und den Solardeckel. So setzen wir schnell Investitionen in Milliardenhöhe frei. Dafür müssen auch schleunigst genehmigungsrechtliche Fesseln gelöst werden und Erleichterungen her. Planungssicherheit ist gerade in Krisenzeiten das A und O.
Erfreulich ist, dass die NRW-Landesregierung die Energiewende als Wachstumsmotor versteht. Denn wir brauchen dringend, noch vor der Sommerpause, Klarheit für den Erneuerbaren-Ausbau. Wer sich verpflichtet, die Klimaziele von Paris einzuhalten, muss auch die Erneuerbaren ausbauen.“
Quelle: Landesverband Erneuerbare Energien NRW e. V. (LEE NRW) vom 5.5.2020
www.lee-nrw.de
vgl. Klimawandel bereitet Deutschen ebenso große Sorgen wie das Coronavirus
vgl. Corona-Krise – Folgen für den Klimaschutz
vgl. Verstärkte Investitionen in den Photovoltaik-Ausbau treiben ökologisches Wirtschaftswachstum voran
s. Kritik an Energiewende-Politik wächst
s. NRW plant Energiewende als Konjunkturmotor aus der Krise
vgl. Corona und die Folgen – BUND-Diskussionspapier “Investitionen in eine zukunftsfähige Wirtschaft”