Im Dezember sind bei der Bundesnetzagentur nochmals neue Photovoltaik-Anlagen mit gut 157,8 Megawatt gemeldet worden. Knapp die Hälfte davon trugen die Freiflächenanlagen bei. Die Solarförderung bleibt auch in den kommenden drei Monaten stabil.
Eine Jahresendrallye beim Photovoltaik-Zubau ist 2017 ausgeblieben. Im Dezember sind neue Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 157,844 Megawatt bei der Bundesnetzagentur neu gemeldet worden, wie die Bonner Behörde am Mittwoch veröffentlichte. Vor Jahresfrist waren es noch rund 450 Megawatt, da viele Photovoltaik-Projekte auf baulichen Anlagen noch realisiert wurden, die mit Inkrafttreten des EEG 2017 ab einer Größe von 750 Kilowatt in die Ausschreibungspflicht fielen.
Der Photovoltaik-Zubau in Deutschland summierte sich damit in diesem Jahr auf knapp 1753 Megawatt, was einen Anstieg um rund 200 Megawatt gegenüber den beiden Vorjahren bedeutet. Er liegt aber weiterhin deutlich unter dem politisch definierten Zielkorridor von 2500 Megawatt neu installierter Photovoltaik-Leistung jährlich. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) führt die um 15 Prozent gestiegene Nachfrage im vergangenen Jahr auf die stark gesunkenen Preise zurück. Der Verband forderte erneut, die bestehenden Marktbarrieren und Ausbaudeckel für Photovoltaik-Anlagen zu beseitigen. „Unser Energiesystem ist für deutlich mehr Solarenergie bereit. Es ist höchste Zeit, bestehende Bremsen zu lösen“, meint Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. Die geplanten Sonderausschreibungen für Photovoltaik-Anlagen in den kommenden zwei Jahren mit einem Gesamtvolumen von vier Gigawatt, wie sie von Union und SPD im Sondierungspapier vereinbart wurden, sei „ein Schritt in die richtige Richtung, aber zu kurz gesprungen“.
Im Dezember 2017 sind nach der Veröffentlichung insgesamt 4049 kleinere Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 81,954 Megawatt neu bei der Bundesnetzagentur gemeldet worden. Davon tatsächlich in dem Monat in Betrieb gegangen sind aber nur 2215 Photovoltaik-Anlagen mit rund 46,16 Megawatt Leistung. Bei den restlichen Anlagen handelt es sich um Vor- oder Nachmeldungen bei der Behörde. Einen erheblichen Anteil am Zubau im Dezember hatten die Freiflächenanlagen. Insgesamt 21 Solarparks mit einer Gesamtleistung von knapp 75,9 Megawatt sind im Dezember ans Netz gegangen, wie das Anlagenregister der Bundesnetzagentur ausweist. Die neuen Freiflächenanlagen haben eine Leistung zwischen 408 Kilowatt und zehn Megawatt. Für 14 der 21 Projekte sind Zuschläge von der Bundesnetzagentur eingelöst worden, vorrangig aus den Pilotausschreibungen von 2015 und 2016.
Beim Photovoltaik-Mieterstrom geht es weiterhin nur schleppend voran. Im Dezember sind 15 Mieterstrom-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 372,4 Kilowatt neu gemeldet worden. Damit sind seit Inkrafttreten des Gesetzes im Juli für insgesamt 53 Projekte mit 1,2 Megawatt Gesamtleistung bei der Bundesnetzagentur Anträge auf den Mieterstrom-Zuschlag gestellt worden.
Da die neu installierte Photovoltaik-Leistung immer noch unter dem Zielkorridor liegt, bleibt die Solarförderung von Februar bis April weiterhin unverändert. Die Einspeisetarife für Photovoltaik-Dachanlagen betragen je nach Anlagengröße zwischen 10,61 und 12,20 Cent pro Kilowattstunden. Bei sonstigen Anlagen sind es 8,44 Cent pro Kilowattstunde. Bei der Direktvermarktung, die für Photovoltaik-Anlagen ab 100 Kilowatt verpflichtend ist, bewegt sich der anzulegende Wert zwischen 8,84 und 12,60 Cent pro Kilowattstunde.
Die Leistung aller geförderten Photovoltaik-Anlagen in Deutschland summierte sich bis zum Jahresende 2017 nach Angaben der Bundesnetzagentur auf 42,982 Gigawatt.
Quelle: pv magazine, 31.01.2018
www.pv-magazine.de
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