NRW zum modernen Energiestandort entwickeln

Die Erneuerbare-Energien-Branche in Nordrhein-Westfalen fordert von der Landesregierung zeitnah einen klaren Fahrplan für die Modernisierung des Energiestandortes NRW vorzulegen: „Um die bundesweiten Klimaschutzziele zu erreichen, kommt es entscheidend auf Nordrhein-Westfalen an! Hier braucht es zügig eine Handlungsstrategie, wie die Landesregierung den Wandel zu einem modernen Energiestandort vorantreiben will. Zugleich wird NRW nur als starkes Energieland seinen Status als wichtiger Industrie- und Wirtschaftsstandort sichern können“, so Reiner Priggen, Vorsitzender des LEE NRW heute vor mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf dem Sommerempfang des Verbandes in der NRW.BANK in Düsseldorf.

Angesichts der besonderen Standortvoraussetzungen Nordrhein-Westfalens sollte die Energiestrategie dabei vor allem folgende Punkte aufgreifen:

• Ambitionierter Ausbau Erneuerbarer Energien: Zur Unterstützung des bundesweiten Ziels von 65 Prozent Erneuerbarer Energien bis 2030 sollte NRW die vorhandenen Potentiale von Wind-, Solar-, Bioenergie, Wasserkraft und Geothermie im Land bestmöglich nutzen. Statt neue planungs- und genehmigungsrechtliche Hürden zu schaffen, sollten bestehende Hindernisse abgebaut werden.

• Flexibilisierung des Energieverbrauchs von Industrie und Gebäuden: Die hohen Energieverbräuche durch Industrie und Gebäude in NRW liefern ideale Ansatzpunkte, um Lastmanagement zu betreiben. Um diese notwendige Flexibilität für das künftige Energiesystem zu nutzen, sollte NRW auf Bundesebene für eine stärkere Dynamisierung des Strommarktes eintreten.

• Steigerung der Effizienz und Sektorenkopplung: Verbraucher in NRW sollten stark auf Effizienztechnologien setzen und die großen Potentiale im Land zur Sektorenkopplung nutzen. Vor allem mit einer stärkeren Elektrifizierung des Wärme- und Mobilitätssektors lassen sich hohe Effizienzgewinne erzielen. Daher sollte NRW für Entlastungen bei Abgaben und Umlagen auf den Strompreis sowie für einen sektorübergreifenden CO2-Mindestpreis eintreten.

• Bedarfsgerechter und intelligenter Ausbaus der Netzinfrastruktur: In NRW muss ein intelligenter und bedarfsgerechter Ausbau der Stromnetze und gerade in den Ballungsräumen der Wärmenetze erfolgen. Der Kern des Gasnetzes sollte gepflegt und perspektivisch als Langfristspeicher für künstlich erzeugtes Methan und Biomethan genutzt werden

• Versorgungssicherheit klimafreundlich gewährleisten: Zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit sollten neben regelbaren Erneuerbaren Energien (Bioenergie, Wasserkraft) hocheffiziente gasbasierte Kapazitäten mit gleichzeitiger Wärmeauskopplung sowie mittelfristig verstärkt Speichertechnologien genutzt werden. Die Stromproduktion in Kohlekraftwerken sollte hingegen im Sinne der Klimaziele und des neuen Netzentwicklungsplans bis 2030 zurückgefahren werden.

Der LEE NRW schlägt der Landesregierung vor, in Kürze einen zeitlich eng gesteckten Beteiligungsprozess zur Energiestrategie zu starten und im ersten Quartal 2019 abzuschließen. Die dann in der Energiestrategie verankerten Punkte sollten der Landesregierung fortan als Leitlinien dienen, um die Energiewende im Land erfolgreich voranzubringen. Zugleich wären mit der Strategie klare Handlungsaufträge verbunden, für welche Rahmenbedingungen NRW künftig auf Bundes- und Europaebene eintreten muss.

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Quelle: LEE NRW e.V., 5.9.2018
www.lee-nrw.de

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