Die NRW-Landesregierung strebt eine sehr hohe Importquote für Wasserstoff an und zeigt keine Ambitionen für die heimische Produktion aus Erneuerbaren Energien. Dabei belegt eine neue Studie vielfältige volkswirtschaftliche Effekte daraus. Reiner Priggen: „Der Landesregierung scheinen die wirtschaftlichen Vorteile der heimischen Wasserstoff-Produktion nicht so wichtig zu sein.“
Reiner Priggen (Dipl.-Ing.), Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW), zur Wasserstoff-Roadmap der NRW-Landesregierung:
„Statt so viel wie möglich selbst zu machen, verlässt sich die NRW-Landesregierung darauf, dass es schon andere Länder richten werden – mitunter auch solche, die es mit Menschenrechten nicht so genau nehmen. Darüber hinaus birgt der Import die Gefahr, dass Export-Länder ihre eigene Energiewende vernachlässigen und mit Kohle, Öl und Gas weiter den Klimawandel anfachen. Damit ist niemandem geholfen.
Wir sollten erstmal unsere eigenen Potenziale nutzen: das ist schneller und günstiger, schafft Jobs und garantiert auch den grünen Ursprung. Die neue Wasserstoff-Studie des Wuppertal Instituts und DIW Econ kommt zu dem Schluss, dass mit der heimischen Produktion von Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien unglaubliche Wertschöpfungseffekte verbunden sind: 800.000 Jobs und 30 Milliarden Euro jährliche Wertschöpfung könnten generiert werden. Offenbar scheinen der Landesregierung aber Mindestabstände für Windräder dann doch wichtiger zu sein als die wirtschaftlichen Vorteile der heimischen Wasserstoff-Produktion aus Erneuerbaren.“
Quelle: LEE NRW, 9.11.2020
www.lee-nrw.de
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