Seit dem 21. August 2018 steht die erste von zwei N149/4.0-4.5 mit je 4,5 Megawatt Nennleistung im Windpark Wennerstorf II, rund 30 Kilometer südlich von Hamburg. „Wir freuen uns, zum Start der WindEnergy Hamburg 2018, dieses Leuchtturmprojekt fertiggestellt zu haben. Neben unseren Turbinen im Hamburger Hafen können wir nun auch mit der N149/4.0-4.5 in unmittelbarer Nachbarschaft zur Nordex-Zentrale in Hamburg unseren Kunden die modernste Technologie der Nordex Group zeigen“, so Jörg Hempel, Leiter des Deutschlandgeschäfts der Nordex Group.
Die Anlagen in Wennerstorf II sind erst der Anfang. Karsten Brüggemann, Head of Global Sales der Nordex Group: „Wir haben eine sehr positive Resonanz seitens unserer Kunden erfahren. Viele haben die Anlagen bereits in Genehmigungsverfahren eingebracht – und das nicht nur in Europa“.
Ursprünglich bestand der Windpark Wennerstorf aus vier Anlagen mit jeweils 1,3 Megawatt Nennleistung, die bereits seit 2003 Strom produzierten. 2015 entschied sich der Entwickler ABO Wind diesen Standort mit neuester Technologie auszustatten, also die Alt- durch Neuanlagen zu ersetzen. Die Wahl fiel auf die erste Turbine der Delta4000 Produktserie, die N149/4.0-4.5: Mit insgesamt 9 Megawatt installierter Leistung wird sich die Kapazität des Windparks Wennerstorf II um 73 Prozent erhöhen.
Neue Turbinen müssen umfangreichen, unabhängigen Tests unterzogen werden, um alle relevanten Zertifizierungen zu erhalten. Der Standort erfüllt die Anforderungen der IEC 61400 und bietet Windverhältnisse von im Mittel ca. 6,5 Meter pro Sekunde. So lassen sich die geplanten Leistungs-, Schall-, und Netzvermessungen und die Validierung der mechanischen Lasten bei einem Betrieb in der Maximalleistung von 4,5 Megawatt gut durchführen.
Aufgrund einer Gesamtbauhöhe von 200 Metern werden die Turbinen mit einer radargesteuerten Flugbefeuerungsanlage ausgestattet. Die Leuchten schalten nur ein, wenn sich ein Flugobjekt unterhalb von 600 Metern Höhe den Anlagen bis auf vier Kilometer nähert. So wird die nächtliche Signalbeleuchtung nur im Bedarfsfall aktiviert.
Die N149-Turbinen sind auch gut hinsichtlich der Schallemission konzeptioniert: Die Anlagen überschreiten selbst bei Volllast einen Wert von 106,1 dB(A) nicht. Darüber hinaus können sie in einer Vielzahl von schalloptimierten Betriebsweisen laufen und dadurch je nach Windrichtung und Tageszeit so gesteuert werden, dass der Schallpegel möglichst gering gehhalten wird.
Smarte Logistiklösung vereinfacht den Transport der fast 73 Meter langen Rotorblätter
Das von Nordex in Eigenfertigung produzierte, einteilige Rotorblatt der N149/4.0-4.5 misst fast 73 Meter Länge. Der Rotordurchmesser von 149 Metern trägt dabei maßgeblich zu den sehr geringen Stromerzeugungskosten und dem hohen Ertrag der Turbine bei. Wie auch bei den Vorgängermodellen, bestehen die Rotorblätter der N149 aus Karbon und Glasfaser.
Bei der Errichtung in Wennerstorf II feierte auch eine ausgefeilte Logistik-Lösung für den Rotorblatttransport für Nordex Premiere: Aufgrund der Länge der einteiligen Rotorblätter kam eine Transportkonstruktion zum Einsatz, bei der das Rotorblatt als einzig verbindendes Element zwischen Vorder- und Hinterachse zugleich die Aufgabe eines klassischen Tiefladers übernahm. Von der Rostocker Rotorblattfertigung gingen die Rotorblätter so auf die 330 Kilometer lange Reise zum Umladeplatz nahe des Windparks. Hier wurden sie auf einen Selbstfahrer verfrachtet – ein lenkbares Fahrzeug, das mit einer Neigevorrichtung ausgestattet, jedes Rotorblatt bis zu 60 Grad aufwärts drehen kann. In Schrittgeschwindigkeit und ferngesteuert ließen sich so die Rotorblätter am engen Baumwuchs vorbei problemlos auf die Baustelle manövrieren.
Nordex plant den Start der Serienproduktion der N149/4.0-4.5 für 2019.
Quelle: WID Windindustrie in Deutschland, 27.08.2018
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