Vor dem Hintergrund der aktuellen Räumungsaktion im Hambacher Forst fordert auch der LEE NRW eindringlich dazu auf, keine Rodungen vorzunehmen, bis die sogenannte „Kohlekommission“ in Berlin Ergebnisse vorgelegt hat: „Die Kommission Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung hat den Auftrag einen Fahrplan für einen geordneten Kohleausstieg vorzulegen. Die Ergebnisse sollten abgewartet werden, bevor im Hambacher Forst die Sägen kreisen. Dies wäre ein vernünftiger Schritt zur Deeskalation der aktuellen Lage“, so Jan Dobertin, Geschäftsführer des LEE NRW.
Mit seiner Forderung nach einem Moratorium unterstützt der Verband auch die für den 14. Oktober 2018 geplante Demonstration von BUND und anderen Umweltorganisationen in Kerpen. Unter dem Motto „Wald retten, Kohle stoppen“ sollten alle für Energiewende und Klimaschutz engagierten Bürgerinnen und Bürger im friedlichen Protest ein deutliches Signal setzen: Für einen beschleunigten Ausstieg aus der Braunkohle und gegen ein vorschnelles Abholzen des Hambacher Waldes!
Darüber hinaus unterstreicht der Verband in der aktuellen Situation aber auch die besondere Verantwortung der Verbraucherinnen und Verbraucher. „Niemand ist gezwungen Strom aus Braunkohle zu beziehen. Jeder Stromkunde kann selber entscheiden, Strom ohne die klimaschädliche Braunkohle zu nutzen. Wer etwas für die Energiewende tun will, sollte bei seinem eigenen Stromvertrag anfangen und statt auf Braunkohlestrom auf qualifizierte Anbieter Erneuerbaren Stroms setzen“, so Jan Dobertin. Davon gibt es in Deutschland erfreulicherweise mittlerweile viele in allen Regionen unseres Landes. Eine Auswahl entsprechender qualifizierter Anbieter ist beispielsweise bei dem von großen Deutschen Umweltverbänden getragenen Verein „Grüner Stromlabel“ unter www.gruenerstromlabel.de oder beim „OK Power Siegel“ unter www.ok-power.de zu finden.
Quelle: Landesverband Erneuerbare Energien NRW e. V. (LEE NRW), 17.9.2018
www.lee-nrw.de
s. LEE NRW sieht noch Handlungsbedarf bei Garzweiler II
vgl. Sogenanntes „Entfesselungspaket“ schnürt Windenergie in NRW massiv ein
vgl. Waldnutzung für Braunkohle und Windenergie nicht zu vergleichen!