Mehr als zwei Drittel der Deutschen (69%) sind der Ansicht, dass der Klimawandel langfristig gesehen eine ebenso ernste Krise ist wie die gegenwärtige COVID-19-Pandemie. Nur jedem vierten Bundesbürger (24%) bereitet die Ausbreitung des Coronavirus auf lange Sicht größere Sorgen als die Klimakrise. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsunternehmens Ipsos, die vom 16. bis 19. April unter 28.000 Personen in 14 Ländern durchgeführt wurde.
Vor allem stark vom Coronavirus betroffene Länder sehen gleichgroße Gefahr durch Klimawandel
Weltweit geben sogar sieben von zehn Befragen (71%) an, dass sie die jeweilige Gefahr durch COVID-19 und den Klimawandel als ebenbürtig einstufen. Interessanterweise ist die Zustimmung zu dieser Aussage in China (87%) und einigen anderen stark vom Virus betroffenen Ländern wie Frankreich (76%), Spanien (73%) oder Italien (72%) besonders groß. In Australien, wo zu Beginn des Jahres noch verheerende Buschfeuer gewütet haben, glauben dagegen vergleichsweise wenige Menschen (59%), dass der Klimawandel eine ebenso ernste Krise ist wie die COVID-19-Pandemie.
Wirtschaftlicher Aufschwung sollte nicht auf Kosten des Klimas erfolgen
Eine Mehrheit der Bürger hält es außerdem für geboten, dass die Erholung der Wirtschaft nach der Corona-Krise nicht auf Kosten der Umwelt erfolgen darf. In Deutschland erachten es immerhin 57 Prozent der Befragten für wichtig, dass bei zukünftigen Maßnahmen der Regierung zur Stärkung der Wirtschaft stets auch der Klimawandel in den Vordergrund gestellt werden sollte. Weltweit fordern dies sogar zwei Drittel aller Befragten (65%), besonders häufig jedoch in Indien (81%), China und Mexiko (je 80%).
Nur jeder Dritte würde umweltschädliche Maßnahmen billigen
Folgerichtig ist auch nur jeder dritte Bundebürger (36%) der Meinung, dass sich die Regierung jetzt vorrangig auf die Erholung der Wirtschaft fokussieren sollte, selbst wenn dies Maßnahmen beinhaltet, die schlecht für die Umwelt sind. Etwas mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung (55%) lehnt dies ab. Lediglich in China (59%) und Frankreich (58%) wären umweltschädliche Maßnahmen zum Wohle der Wirtschaft noch unbeliebter als in Deutschland.
Methode:
Dies sind die Ergebnisse einer Ipsos-Umfrage, die vom 16. bis 19. April 2020 über die Online-Plattform ›Global Advisor‹ unter 28.029 Personen in 14 Ländern durchgeführt wurde. In Kanada und den USA waren die Befragten zwischen 18 und 74 Jahren alt, in Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Mexiko, Russland und Spanien zwischen 16 und 74 Jahren.
Die Stichproben in Australien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Spanien und den USA können als repräsentativ für die allgemeine erwachsene Bevölkerung unter 75 Jahren in diesen Ländern angesehen werden. Die Stichproben in Brasilien, China, Indien, Mexiko und Russland sind urbaner, gebildeter und/oder wohlhabender als die allgemeine Bevölkerung und sollten so betrachtet werden, dass sie die Ansichten der stärker „vernetzten“ Bevölkerungsgruppe widerspiegelt.
Die Daten werden so gewichtet, dass die Stichprobenzusammensetzung jedes Landes dem demografischen Profil der erwachsenen Bevölkerung gemäß den neuesten Volkszählungsdaten bestmöglich entspricht.
Quelle: Ipsos, 23.4.2020
www.ipsos.com
vgl. Corona-Krise – Folgen für den Klimaschutz
vgl. Verstärkte Investitionen in den Photovoltaik-Ausbau treiben ökologisches Wirtschaftswachstum voran
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vgl. Corona und die Folgen – BUND-Diskussionspapier “Investitionen in eine zukunftsfähige Wirtschaft”
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