Der LEE NRW unterstützt den gemeinsamen Appell der deutschen Umwelt- und Naturschutzverbände zur Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und fordert auch in den konkreten Projekten mehr Augenmaß bei Artenschutzfragestellungen.
Reiner Priggen (Dipl.-Ing.), Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) zum gemeinsamen Papier der deutschen Umwelt- und Naturschutzverbände zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes:
„Klimaschutz ist Artenschutz. Dass die Umwelt- und Naturschutzverbände das jetzt auch so einstimmig sagen und eine Entfesselung der Erneuerbaren fordern, können wir nur begrüßen. Der Klimawandel ist ja längst bei uns angekommen. Unsere sterbenden Baumbestände zeigen das ganz drastisch. Hier gehen die für den Artenschutz so dringend benötigten Habitate kaputt. Und genau das müssen wir mit den Erneuerbaren verhindern und umkehren.
Wenn wir also beim Klimaschutz wirklich vorankommen wollen, benötigen wir schnell mehr Flächen, vor allem für die Windkraft. Für die Branche ist klar: Auf Flächen mit wirklichem Schwerpunktvorkommen sensibler Arten hat echter Artenschutz Vorrang. Aber im Gegenzug muss auf zwei Prozent der Landesfläche die Windenergie Vorrang haben. Ein absoluter Schutz jedes einzelnen Tieres ist dafür nicht förderlich. Ganze Windparkprojekte werden mittlerweile unmöglich, weil der vermeintliche Artenschutz dagegen instrumentalisiert wird. Das darf nicht sein. Wir brauchen wieder eine gesunde Balance zwischen Artenschutz und Windkraft-Ausbau.“
Quelle: LEE NRW, 02.10.2020
www.lee-nrw.de
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