Ist unsere Windkraft noch zu retten?

Expansion of onshore wind energy in Germany in the first half of 2016Dr. Sandra Hook war im März Gast in der Dialogveranstaltung der Koblenzer SPD. Die BWE Landesvorsitzende für Rheinland-Pfalz und das Saarland steckt tief in den Themen der Energiewirtschaft und Nachhaltigkeit wie etwa der Akzeptanz der Energiewende, Landwirtschaft und Umwelt.

Dass diese Themen keine akademischen Nischen sind, zeigte sich allein schon darin, dass der Saal aus allen Nähten platzte. Neben interessierten Bürgern beteiligten sich Stadträte, Naturschutzverbände sowie Initiativen,  die sich in der Region mit regenerativen Energien beschäftigen, an der lebhaften Diskussion.

Detlev Pilger, Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Umweltausschuss, eröffnete den Dialog mit der Frage, ob Windkraft nicht die Artenvielfalt vor Ort beeinträchtigte. Sandra Hook räumte ein, dass grundsätzlich all unser Handeln Konsequenzen habe. „Schlagopfer“ gebe es, würden aber durch die verschiedenen strengen Genehmigungsverfahren sehr minimiert. Wichtig in dieser Diskussion sei, dass die Artenvielfalt enorm vom Klima abhängig ist. Der Klimawandel beeinflusse die Artenvielfalt weitaus mehr. Entscheidend sei der Ausstoß von Treibhausgasen. Logische Konsequenz,  die erneuerbaren Energien auszubauen.

Rheinland-Pfalz belege zurzeit einen Spitzenplatz beim Ausbau von regenerativen Energien, jedoch seien Weitergenehmigungen für bestehende Anlagen immer schwieriger. Dies sei unverständlich, da hier bereits die Infrastruktur vorhanden sei. In RLP seien die Windenergieflächen um die Hälfte gesunken, da das Wirtschaftsministerium diese Flächen nahezu halbiert habe. Durch diese Änderungen wird Rheinland-Pfalz auf die letzten Ränge fallen. In diesem Zusammenhang wies Sandra Hook darauf hin, dass die Windenergie für 6.000 Arbeitsplätze in Rheinland-Pfalz geschaffen habe. Auch die jährlichen Pachteinnahmen für die Kommunen sind erheblich.

David Langner, künftiger Oberbürgermeister der Stadt Koblenz, interessierte, was für die Kommune sinnvoll hinsichtlich regenerativer Energien und Elektromobilität wäre. Die kommunalen Stromanbieter könnten sehr viel Einfluss auf die Produktion von Energie nehmen, da diese die Möglichkeit der eigenen Stromproduktion hätten. In diesem Zusammenhang wurde das Projekt „Neue Energie Bendorf eG: Strömungsturbinen die im Rhein  Strom erzeugen“  vorgestellt. Es bestehe ein riesiges Potenzial vor unserer Haustür, das es durchaus  zu nutzen gelte.

Wichtig hinsichtlich der Elektromobilität in Koblenz sieht Sandra Hook eine gute Zugänglichkeit der zu schaffenden Ladesäulen sowie eine Privilegierung der E-Mobilität in der Stadt. Wichtig sei darauf zu achten, dass der konventionelle Verkehr nicht durch E-Mobilität ersetzt werde, sondern in Kombination mit dem Öffentlichen Personennahverkehr organisiert werden müsse.

Quelle: BWE e.V., 6.3.2018
www.wind-energie.de

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s. Klimaschutzziel 2020 – Potenzial Erneuerbarer Energie nutzen

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