Geringere Akzeptanz in neuen als in alten Bundesländern

Institut der deutschen Wirtschaft und Technische Universität Dresden veröffentlichen Akzeptanzumfrage zu Wind- und Solarenergie.

Laut einer vom Institut der deutschen Wirtschaft und der Forschungsgruppe REXKLIMA (TU Dresden) im August 2024 veröffentlichten Studie befürworteten 68,9 Prozent der westdeutschen und 54,4 Prozent der ostdeutschen Bürgerinnen und Bürger den Ausbau der Windenergienutzung – wobei im Osten rund ein Fünftel (20,7 Prozent) unentschlossen sei und nur 24,9 Prozent den Ausbau der Windenergie negativ bewerteten. Deutlicher fiele die Zustimmung zur Solarenergie aus: Im Westen würden 84,7 Prozent, im Osten 77,9 Prozent Solarenergie begrüßen.

Unterschiede von Meinungen der Stadt- und Landbevölkerung

Demnach unterstützten im ländlichen Osten nur rund 42 Prozent den stärkeren Windenergieausbau, im Westen seien es 64 Prozent. Die Unterschiede zwischen Stadt und Land seien im Osten ausgeprägter als im Westen.

51 Prozent der AfD-Anhänger im Osten gegen den Windenergieausbau

In Bezug auf Parteianhängerschaft finden die Studienautoren große Unterschiede: Während 95 Prozent der ostdeutschen Grünen-Anhängerschaft den Windenergieausbau befürworteten, unterstützten lediglich 27 Prozent der AfD-Anhängerschaft den Ausbau. 46 Prozent der ostdeutschen BSW-Anhängerschaft befürworteten den Ausbau von Windenergie, knapp 30 Prozent lehnten ihn ab. Die Anhängerschaft der Linken stehe der Windenergie mit knapp 84 Prozent deutlich positiver gegenüber. 

Einstellung zu Wind im Wald

Laut Institut der deutschen Wirtschaft sänke die Gruppe der Befürworterinnen und Befürworter bundesweit um über 40 Prozentpunkte, wenn es um den Ausbau von  Windenergieanlagen in Waldgebieten ginge.

Umfragedesign

Die Bevölkerungsumfrage mit 5.350 Personen ab 18 Jahren fand in Deutschland im Frühjahr 2024über das Online-Access-Panel von respondi&Bilendi statt.

Gefragt wurde, ob Personen dem Ausbau der erneuerbaren Energien „voll und ganz“, „eher ja“, „teils/teils“, „eher nicht“ „überhaupt nicht“ zustimmen würden.

Vergleich zu den FA-Wind-Umfrage-Werten

In einer ebenfalls deutschlandweiten repräsentativen Umfrage im Auftrag der Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) im Herbst 2023 zeigten sich etwas höhere Werte. Die Akzeptanz der Windenergienutzung in der Bevölkerung ist demnach sehr hoch: 81 Prozent der Befragten in ganz Deutschland bewerten die Nutzung und den Ausbau von Windenergie an Land als wichtig oder sehr wichtig. Unterschied zur Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft und der Forschungsgruppe REXKLIMA (TU Dresden) ist jedoch, dass es keine Kategorie für Unentschlossene wie „teils/teils“ gibt. Zählt man die 20,7 Prozent Unentschlossenen zu den 54,4 Prozent Befürwortern im Osten für Windenergie dazu, erhält man ca. 75,1 Prozent relative Akzeptanz im Osten und somit etwas niedrigere Werte als im gesamtdeutschen Vergleich.

Die repräsentative Umfrage im Auftrag der FA Wind wurde vom Meinungsforschungsinstitut forsa im Zeitraum 9. bis 20. November 2023 durchgeführt. Bundesweit wurden insgesamt 1.005 Menschen über 18 Jahre über ein repräsentatives digitales Onlinepanel mittels Onlinefragebogen befragt.

Gefragt wurden Personen, ob der Ausbau der erneuerbaren Energien „sehr wichtig“, eher wichtig“, „nicht so wichtig“, „unwichtig“, „keine Angabe“ sei. 

Weitere Informationen:

Quelle: Fachagentur Windenergie an Land e.V., 2.9.2024
www.fachagentur-windenergie.de

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