Das Bundeskabinett hat kurz vor der Jahreswende den von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel vorgelegten fünften Monitoring-Bericht zur Energiewende abgesegnet. Unter der Parole „Energiewende auf Zielkurs“ legt die Regierung aus ihrer Sicht den aktuellen Stand der Energiewende dar. Mit dem EEG 2017, dem Strommarktgesetz und dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende habe man die „richtigen Rahmenbedingungen für einen weiteren dynamischen Ausbau der Erneuerbaren“ gesetzt und gleichzeitig die Kosten im Blick. Bei der Energieeffizienz seien allerdings weitere Fortschritte notwendig, formuliert der Bericht weiter und weist darauf hin, dass man mit zahlreichen neuen Förderprogrammen auf dem richtigen Weg sei.
Die jährlichen Monitoring-Berichte stellen fortlaufend die Entwicklungen bei den zentralen Kennzahlen der Energiewende dar. Für die Bundesregierung sind dies die zentralen Punkte:
- Die Erneuerbaren Energien stellten 2015 mit einem Anteil von 31,6 Prozent fast ein Drittel des Stromverbrauchs.
- 2015 sanken die Strompreise für Haushaltskunden gegenüber dem Vorjahr leicht um durchschnittlich 1,4 Prozent. Für Industriekunden, die nicht unter die Entlastungsregelungen fallen, gingen die Strompreise 2015 um 2,1 Prozent zurück.
- Die Energiekosten durch den Verbrauch importierter fossiler Primärenergieträger sind 2015 gegenüber dem Vorjahr von rund 77 Mrd. auf rund 55 Mrd. Euro gefallen. Ursache sind die deutlich gesunkenen Rohstoffpreise.
- Der Endenergieverbrauch im Verkehr ist mit 1,3 Prozent gegenüber 2005 weiter angestiegen. Bis 2020 soll er um zehn Prozent gegenüber 2005 gesenkt werden.
Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat dagegen am 20. Januar neue Rahmenbedingungen für eine saubere Wärmeversorgung gefordert. „Die Wärmeversorgung aus Erneuerbaren Energien tritt auf der Stelle“, sagt Harald Uphoff, kommissarischer Geschäftsführer des BEE. Bislang werde die Nutzung fossiler Energieträger doppelt geschont. Ihre immensen Folgekosten für Umwelt und Klima sein im Heizöl- bzw. Erdgaspreis nicht enthalten. Gleichzeitig wird der Einbau von fossilen Heizungen noch immer vom Staat gefördert. Die Förderung fossiler Heizungen müsse beendet und der Ausstoß von Kohlendioxid mit einen Preis beaufschlagt werden. „Je klimaschädlicher ein Energieträger ist, desto mehr muss er kosten.“ Zusätzlich zum Förderstopp für fossile Heizungen und zur CO2-Bepreisung werden aus Sicht des BEE auch mehr Erneuerbare Energien in Wärmenetzen und in der Prozesswärme benötigt.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Sonnenenenergie (DGS), 27.1.2017
www.dgs.de
vgl. Rösler und Altmaier stellen Monitoring-Bericht „Energie der Zukunft“ vor
s. EU als Nr. 1 bei Erneuerbaren Energien? Die Umsetzung steht noch aus