Erneuerbare-Energien-Bilanz 2019 im Rheinland

Nur zehn neue Windenergieanlagen und der letzte Platz für neu installierte Solarleistung: Der Regierungsbezirk Köln schwächelt in Sachen Erneuerbare-Energien-Zubau 2019. Auch der Ökostrom-Anteil am Stromverbrauch in der Region sinkt.

Im Regierungsbezirk Köln sind im vergangenen Jahr nur zehn neue Windräder (31 Megawatt) ans Netz gegangen. Aufgrund des allgemein geringen Zubaus entspricht das bereits dem 2. Platz im landesweiten Zubau-Vergleich, direkt hinter dem Münsterland. Bei der Solarenergie sind in der Region zwar die meisten Anlagen hinzugekommen (4.722 Stück), jedoch insgesamt die geringste neue Leistung (85 Megawatt). Im Vergleich zum Vorjahr stieg die installierte Solarleistung um 44 Prozent an. Insgesamt sind in der Region 656 Windenergieanlagen (1.233 Megawatt) und 58.697 PV-Anlagen (904 Megawatt) in Betrieb. Im landesweiten Erneuerbaren-Vergleich landet das Rheinland damit trotzdem nur auf dem dritten Platz.

 „Wenn das Rheinland den anstehenden Strukturwandel meistern will, müssen wir als Region den Ausbau der Erneuerbaren viel beherzter vorantreiben“, so Adi Bitten, stellvertretender Vorsitzender des Regionalverbandes Köln/Rheinland des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW. „Mit dem Ausstieg aus der Braunkohle stehen uns hier in den nächsten Jahren noch große Veränderungen bevor. Für das Rheinland ist das die Chance, sich zur Vorzeigeregion der Energiewende zu mausern.“

65 Prozent Anteil am Stromverbrauch sollen die Erneuerbaren Energien bis 2030 haben, so will es die Bundesregierung und daran orientiert sich auch der LEE-Regionalverband Köln/Rheinland. In ganz Nordrhein-Westfalen sind es erst 16,2 Prozent. Trotz des Zubaus sank der Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch im Regierungsbezirk Köln um -0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf nun 11 Prozent. Beim Ökostromverbrauch liegt die Region damit auf dem letzten Platz in NRW.

Von den 10 neuen Windrädern sind 9 im Kreis Düren neu ans Netz gegangen und eins in Heinsberg. Auch insgesamt stehen im Kreis Düren die meisten Windräder des Regierungsbezirks (177 Windenergieanlagen mit 357,6 Megawatt). Gefolgt vom Kreis Heinsberg mit 146 Anlagen (235,4 Megawatt).

Mit einer Stückzahl von 813 wurden die meisten PV-Anlagen im Rhein-Sieg-Kreis zugebaut (11,9 Megawatt). Die meiste installierte Leistung gibt es jedoch in Euskirchen: 19 Megawatt bei 457 Anlagen. Auch im Gesamtbestand haben die beiden Kreise die Nase vorn: Der Rhein-Sieg-Kreis verbucht 10.780 Anlagen und 143,1 Megawatt installierte Leistung. In Euskirchen erzeugen 7.396 Anlagen mit 138,1 Megawatt klimafreundlichen Solarstrom. 

Bei der Bioenergie, die mit schwierigen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu kämpfen hat, findet kaum ein Ausbau statt. Der Regierungsbezirk Köln liegt mit 152 Anlagen (72 Megawatt) hier auf dem letzten Platz, hinter Düsseldorf. Bei der Wasserkraft liegt Köln (63 Anlagen und 43 Megawatt) hinter Arnsberg und vor Düsseldorf auf dem zweiten Platz.  Die ganze Bilanz aller Erneuerbaren Energien mit Vergleichen der Regierungsbezirke und Kreise stellt der LEE-Regionalverband Köln/Rheinland hier zum Download zur Verfügung.

Der Regionalverband Köln/Rheinland des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) Der LEE-Regionalverband Köln/Rheinland bündelt die Interessen der hiesigen Erneuerbare-Energien-Branche und ist erster Energiewende-Ansprechpartner vor Ort – für Bevölkerung, Politik und Medien. In der Region verwurzelte Unternehmen, Initiativen und Bürger prägen den Verband. Ihr gemeinsames Ziel: Die Energiewende akzeptanzstark voranbringen – für 100% Erneuerbare Energien bis 2050. Der LEE-RV Köln/Rheinland ist eine von fünf regionalen Vertretungen des LEE NRW, dem Dachverband der Branche in Nordrhein-Westfalen.

Quelle: PM Regionalverband Köln/Rheinland des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) vom 20.8.2020

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