„Wir brauchen jetzt eine schnelle Reparatur der Fehler im aktuellen Ausschreibungssystem. Gleichzeitig sind sowohl in Hannover als auch in Berlin mutige Weichenstellungen erforderlich, um die Energiewende erfolgreich fortzusetzen. Wir können uns keinen Stillstand leisten.
Die Länder sind aufgerufen, die für die Energiewende erforderliche Flächenkulisse abzusichern. Zwei Prozent der Landesfläche bleiben erforderlich, um den Ausbau der Windenergie zu sichern und zu gewährleisten, dass – der Einsatz modernster Anlagen und das Zusammenspiel aller Erneuerbarer Technologien vorausgesetzt – die erforderlichen Strommengen für die Energiewende quer über alle Sektoren bereit stehen.
Im Bund muss es den Partnern der Jamaika-Koalition gelingen, den zögerlich-restriktiven Ansatz der letzten Legislaturperiode in einen verantwortungsbewussten, mutigen Aufbruch umzugestalten. Digitalisierung und Sektorenkopplung liefern beste Chancen, die Klimaschutzziele zu erreichen. Die Erneuerbare Energiewelt steht bereit und kann Verantwortung übernehmen.
„Mehr Markt darf kein Schlagwort bleiben. Der Zwang, die gesamte erzeugte Erneuerbare Energie an der Börse abzukippen, macht keinen Sinn. Wir wollen Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Industrie bei Nachweis der Lieferkette direkt mit Energie versorgen dürfen. Damit einher geht die Verantwortung dies sicher und permanent darzustellen. Dazu sind wir bereit. Der Gesetzgeber muss hier die Weichen stellen“, machte Hermann Albers deutlich.
Neben einer Bepreisung des klimaschädlichen CO2, welches das Fundament für einen fairen Markt für alle Akteure schafft, ist die Reform des Steuer-, Umlagen- und Abgabensystems überfällig. „Das regulatorische Gestrüpp behindert bisher viele kreative und gute Lösungen gerade im Bereich der Sektorenkopplung. Sicher ist, dass Wind an Land, Offshore und Photovoltaik angesichts der wettbewerbsfähigen Kosten deutlich stärker ausgebaut werden müssen, um die Klimaziele erreichbar zu machen. Wer E-Mobilität ernsthaft vorantreiben will, muss nicht nur Ladesäulen bauen und Fahrzeuge in den Markt bringen, sondern auch sicher stellen, dass die Fahrzeuge ausschließlich mit EE-Strom fahren.“
Quelle: Bundesverband WindEnergie e.V., 19.10.2017
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