Einspeisevorrang für Erneuerbare Energien erhalten

Logo Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.Auf der Agenda des heutigen informellen Treffens der europäischen Energieminister in Brüssel stehen neben anderen Punkten die Abregelungsreihenfolge und Kompensation der Erneuerbaren-Kraftwerke sowie der Einspeisevorrang für Erneuerbare Energien. Ebenso wie die Europäische Kommission haben sich große Teile des Europäischen Parlaments für die grundsätzliche Beibehaltung des Einspeisevorrangs ausgesprochen.

„Dieser ist notwendig, solange Erneuerbare Energien mit konventionellen Kraftwerkskapazitäten ohne faire Marktbedingungen im Wettbewerb stehen“, bekräftigt Dr. Peter Röttgen, Geschäftsführer Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE).

Der Einspeisevorrang regelt die vorrangige Einspeisung von Erneuerbare Energien-Strom in die elektrischen Netze in Europa. Derzeit wird hierüber im Rahmen des Clean Energy Package auf europäischer Ebene verhandelt. In diesem werden die Regularien, Ziele sowie notwendige Maßnahmen zur Umsetzung seitens Brüssel und der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union festgelegt. Neben dem Einspeisevorrang werden die Minister auch über die Abregelungsreihenfolge und Kompensation der abgeregelten Erneuerbare Energien-Anlagen sprechen. Im Detail geht es dabei um die Reihenfolge von Kraftwerken in Situationen, in denen zu viel Strom im Netz ist. Nach jetziger Rechtslage müssten die Kohle- und Kernkraftwerke den Erneuerbaren Energien weichen und ihre Produktion herunterregeln – in der Praxis ist jedoch häufig das Gegenteil der Fall.

„Kohle- und Kernkraftwerke sind grundsätzlich zuerst abzuschalten und wenn es dennoch zu einer Abschaltung von Erneuerbare Energien-Anlagen kommt, ist eine Kompensation unerlässlich. Das sichert die optimale Nutzung aller Arten Erneuerbarer Energie und ist Grundlage für die Investitionssicherheit in der Branche“, erläutert Röttgen. Diese Regelung gelte es unbedingt beizubehalten. Nur damit seien die klimapolitischen Ziele auf europäischer Ebene zu erreichen. „Ich bin zuversichtlich, dass sich die Energieminister der EU-Mitgliedstaaten dessen bewusst sind.“ Mit der notwendigen Abregelungsreihenfolge, dem Einspeisevorrang für Erneuerbare Energien und notfalls der Kompensation können Erneuerbare Energien damit in Zukunft ein wesentlicher Treiber für europäische Innovation und Wirtschaftswachstum sein, das zunehmend klimaneutral vom Ressourcenverbrauch entkoppelt wird. Dies ist eine große Chance für Europa.“

Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland bündelt der BEE die Interessen von 49 Verbänden und Unternehmen mit 30 000 Einzelmitgliedern, darunter mehr als 5 000 Unternehmen. Zu unseren Mitgliedern zählen u. a. der Bundesverband WindEnergie, der Bundesverband Solarwirtschaft, der Fachverband Biogas und der Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke. Wir vertreten auf diese Weise 330 000 Arbeitsplätze und mehr als 3 Millionen Kraftwerksbetreiber. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.

Quelle: BEE e.V., 20.09.2017
www.bee-ev.de

s. Netzvorrang der Erneuerbaren bedroht #erneuerbarejetzterstrecht

s. Mit EEG-Beschluss betreiben Regierungsfraktionen Klientelpolitik für große Energieversorger – trotz aller Blockadeversuche: Regenerative Branche in NRW wird weiter mit vollem Einsatz für dezentrale Energiewende arbeiten!

vgl. Bundesumweltminister Altmaier will an Einspeisevorrang für Erneuerbare Energien festhalten

s. Energiewende braucht mehr Schub statt schwarz-rote Bremse

vgl. Mutiges Bekenntnis der neuen Regierungskoalition zur Energiewende erforderlich