Solarbranche erwartet Anziehen der Photovoltaik-Nachfrage durch jüngste Nachbesserungen am EEG 2017 / Bundesverband Solarwirtschaft begrüßt Abbau von Marktbarrieren für Solarstromanlagen und -speicher
Das vom Bundestag verabschiedete EEG-Änderungsgesetz stärkt die Solarenergie. Es lohnt sich wieder, in die Photovoltaik zu investieren. Die Anzahl neu installierter Solarstromanlagen könnte 2017 erstmals seit fünf Jahren wieder spürbar wachsen. Dies erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) vor dem Hintergrund der gestern vom Deutschen Bundestag verabschiedeten Nachbesserungen am EEG 2017.
„Verbesserte Förderkonditionen, geringere Abgaben und eine höhere Investitionssicherheit dürften den Inlandsmarkt für Solarstromanlagen und Batteriespeicher beleben. Hinzu kommen die weiterhin sehr guten Finanzierungskonditionen und die aktuell niedrigen Kosten für den Bezug hochwertiger Solarmodule und Speicher. Dies bildet die Basis für attraktive Projektrenditen. Das Interesse bei Eigenheimbesitzern, Gewerbe und Handwerk an der Solarenergie wird in den nächsten Monaten deutlich steigen“, erwartet BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.
Durch die massiven Kostensenkungen bei der Photovoltaik und die dramatische Verschärfung des Klimaproblems ist die politische Bereitschaft zur Wiederherstellung geeigneter Investitionsbedingungen in Deutschland zuletzt gewachsen. „Die Bundesregierung muss jetzt die Ausbauziele für die Solarenergie deutlich anheben und weitere Wachstumsbremsen lösen. Überfällig ist unter anderem die Abschaffung der Diskriminierung Solarer Mieterstromangebote. Dies ist erforderlich, damit ambitionierte Klimaziele kosteneffizient und bürgernah umgesetzt werden. Auch der absehbar wachsende Strombedarf im Bereich Mobilität kann nur durch einen deutlichen Anstieg der installierten Solarstromleistung im Zusammenspiel mit anderen Erneuerbaren Energien und Speichertechnologien umweltverträglich gedeckt werden“, so Körnig.
In seiner Reihe „Bericht aus Berlin“ informiert der BSW-Solar am 19.1.2017 Unternehmen der Solar-, Speicher- und Energiebranche in einem Webinar über die wichtigsten Änderungen und jüngsten Nachbesserungen im EEG 2017. Weitere Infos dazu unter www.solarwirtschaft.de/seminare.html
Hintergrund
Mit positiven Klarstellungen für Photovoltaik-Investoren und verbesserten Rahmenbedingungen für Solarstromspeicher und solare Selbstversorger wurde am gestrigen Abend ein Gesetz mit Nachbesserungen und Änderungen zum EEG 2017 im Bundestag verabschiedet. Die beschlossene Überarbeitung des bereits im Oktober 2016 im Bundesgesetzblatt veröffentlichten EEG 2017 enthält unter anderem Anschlussregelungen zum Bestandschutz beim Eigenverbrauch sowie verbesserte Konditionen für den Betrieb bivalenter Solarstromspeicher. Das neue Gesetz wird Anfang 2017 in Kraft treten. Vorgesehen ist neben verbesserten Förderkonditionen ein höherer Bestandsschutz für getätigte Investitionen.
Die derzeit in Deutschland installierten über 1,5 Millionen Solarstromanlagen decken bereits rund sieben Prozent des deutschen Strombedarfs. Die Erzeugungskosten für eine Kilowattstunde Solarstrom liegen inzwischen – je nach Anlagengröße – nur noch bei 7 – 14 Cent je Kilowattstunde. Sie haben damit das Kostenniveau von Strom aus konventionellen Kraftwerken unterschritten, wenn darin die Belastung der Allgemeinheit durch Gesundheits- und Klimafolgekosten mit berücksichtigt werden. Dies werden aber bis heute nur sehr unzureichend im Strompreis abgebildet, weshalb der Ausbau Erneuerbarer Energien vorerst noch auf politische Unterstützung angewiesen bleibt.
Quelle: BSW – Bundesverband Solarwirtschaft e.V., 16.12.2016
www.solarwirtschaft.de
vgl. EEG-Novelle 2017: Verpasste Chancen
s. Sechs Verbände kritisieren den Entwurf für das EEG 2016
s. Keine Ausschreibungspflicht für Bürgerwindprojekte im neuen EEG!