Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) zeigte sich über das große Interesse in der Bevölkerung an privaten „Solartankstellen“ erfreut, zugleich aber auch wenig überrascht. Schon vor Auflage der Förderung habe es einen Solarboom in deutschen Eigenheimsiedlungen gegeben. Im ersten Halbjahr habe sich die Nachfrage nach Solarstromanlagen bereits gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Nach einer BSW-Befragung von Solarinstallateuren würden rund 78 Prozent der Käufer:innen eines Photovoltaik-Daches zugleich einen Solarstromspeicher installieren und 42 Prozent eine Wallbox zur Beladung des eigenen E-Autos mit Ökostrom. Die Anschaffung eines E-Autos bleibe gerade in Kombination mit einer eigenen Solaranlage auch nach Auslaufen der KfW-Förderung 442 in aller Regel weiter interessant und mache sich bezahlt, so der BSW.
Nach nicht einmal 24 Stunden war das erst am Dienstag dieser Woche vom Bundesverkehrsministerium aufgelegte Förderprogramm für Solar-Ladestationen aufgrund einer riesigen Nachfrage ausgeschöpft.
Der BSW macht darauf aufmerksam, dass auch nach Auslaufen der KfW-Förderung der Betrieb von E-Autos nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch wirtschaftlich interessant bleibe. Dies gelte insbesondere dann, wenn E-Autos mit preiswertem Solarstrom betrieben werden. Solarstrom könne in Deutschland vom eigenen Hausdach aus neuen Solarstromanlagen i.d.R. bereits zu deutlich weniger als einem Drittel der Kosten erzeugt werden, die Haushalte für den Strombezug aus dem Netz bezahlen müssten. Der nicht selbst verbrauchte solare Überschussstrom vom eigenen Dach könne zudem ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Er werde auch nach Auslaufen der KfW-Förderung 442 nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) über einen Zeitraum von 20 Jahren vergütet. Der BSW geht nicht davon aus, dass es zu einer Neuauflage der Solartankstellen-Förderung kommen werde und empfiehlt Immobilienbesitzer:innen, sich bei Solar-Fachbetrieben beraten zu lassen, wie eine kluge Auslegung eines Solarsystems inkl. Solartankstelle und Speicher sowie alternative Finanzierung sinnvoll darstellbar ist. Zur Darlehensfinanzierung von Solarstromanlagen und Solarstromspeichern stünde auch weiterhin das KfW 270 – Programm zur Verfügung. Nach einer YouGov-Umfrage aus dem Frühjahr plant rund jeder sechste Immobilienbesitzer in Deutschland bis zum nächsten Frühjahr die Errichtung eines Solardaches. Rund ein Drittel planen die Anschaffung eines E-Autos oder ziehen diese zumindest in Betracht.
Nach BSW-Angaben produziere eine typische 70 Quadratmeter große Solarstromanlage mit einer Nennleistung von 13 Kilowatt im Jahr so viel Strom wie ein vierköpfiger Haushalt insgesamt verbraucht, um alle seine Energiebedürfnisse zu decken: Strom für den Haushalt, für bis zu 20.000 Kilometer Fahrt im E-Auto sowie Strom für die Wärmepumpe, um ein durchschnittlich gedämmtes Einfamilienhaus zu beheizen (vgl. Pressegrafik: https://bsw.li/46ce92Q).
Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V., 27.9.2023
www.solarwirtschaft.de
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