Kategorie: Branchennews

Neues aus der Szene der Erneuerbaren Energien

Solarvergütung wird nicht gesenkt – zu wenig Zubau

Erstmals seit der Einführung der monatlichen Anpassung der EEG-Vergütung für Photovoltaik-Anlagen im April 2012 wird diese im Oktober nicht weiter gesenkt. Grund ist, dass der Zubau neuer Solaranlagen in Deutschland zu gering ausgefallen ist.

Maßgeblich für die weitere Entwicklung der Vergütung des Solarstroms gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist der Zubau der letzten zwölf Monate. Die Degression, die in den Monaten Oktober bis Dezember 2015 greift, richtet sich nach dem Zubau im Zeitraum September 2014 bis August 2015. Und dieser ist mit gut 1.400 Megawatt deutlich kleiner ausgefallen als erwartet.

Photovoltaik-Ausbau bleibt hinter den Zielen zurück
So beträgt die feste Einspeisevergütung für kleinere Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von bis zu zehn Kilowatt (kW) im Schlussquartal dieses Jahres 12,31 Cent je Kilowattstunde (kWh). Vor dem Start der monatlichen Degression im Rahmen des sogenannten „atmenden Deckels“ im April 2012 erhielten Anlagenbesitzer noch 19,5 Cent pro kWh. Die höchsten

Bundesnetzagentur zieht die Notbremse

Nach denkbar schlechten Installationszahlen der Photovoltaikbranche setzt die Bundesnetzagentur das stete Absenken der Solartarife im EEG aus. Damit soll der Markt wieder angekurbelt werden. Aber das ganze System steht auf der Kippe: Die Kommentierung der EEG-Gesetzgebung im kommenden Jahr endet heute.
Jetzt tritt die Bundesnetzagentur auf die Bremse: Im August wurden hierzulande gerade noch Solaranlagen mit einer Gesamtkapazität von 244 Megawatt neu installiert. Das klingt viel im Vergleich zu anderen Monaten dieses Jahres, in denen die Zubauzahlen zuletzt unter die Marke von 100 Megawatt gefallen sind. „In den Zahlen ist aber ein Mitnahmeeffekt enthalten“, sagt der Sprecher des Bundesverbandes Solarwirtschaft David Wedepohl. Seit 1. September nämlich werden größere Freiflächenanlagen ausschließlich über das Ausschreibemodell vergütet. Viele Investoren hätten ihre Anlage schnell noch vor der Umstellung ans Netz bringen wollen.

Nachhaltigkeitsziele: UN setzen auf Erneuerbare Energien

„Erneuerbare Energien sind der einzige Weg zu weltweitem Wirtschaftswachstum bei gleichzeitigem Klimaschutz“, sagt Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE). „Die von der UN-Generalversammlung beschlossenen Nachhaltigkeitsziele sind deshalb ein Meileinstein für den Einklang von Wirtschaft und Umweltschutz.“

Entscheidend sei das Signal der Staats- und Regierungschef auch dahingegehend, dass mit dem gestrigen Beschluss der sogenannten Sustainable Development Goals, kurz: SDGs, Armutsbekämpfung und Klimaschutz in einem gedacht werden. „In der Vergangenheit ging die Wohlstandsentwicklung häufig zu Lasten des Klimas; Luftverschmutzungen in China und Hitzewellen in Indien aus diesem Jahr sind hierfür traurige Beispiele.“ Dass es auch anders geht, zeigt unter anderem der Global Status Report 2015, den REN21 am 18. Juni dieses Jahres vorgestellt hat. Dem zufolge hat sich dank eines weltweiten Erneuerbare-Energien-Rekordjahres das globale Wirtschaftswachstum vom CO2-Ausstoß entkoppelt.

LEE NRW begrüßt Teilplan „Energie“

Als überwiegend positiv bewertet der LEE NRW den sachlichen Teilplan „Energie“ der Bezirksregierung Münster. Sowohl das zügige Erarbeitungsverfahren als auch die definierten Vorrangflächen für Windenergieanlagen seien zu begrüßen.

So geht die Flächenkulisse mit 8.260 Hektar deutlich über die im Entwurf des Landesentwicklungsplans vorgesehene Mindestfläche von 6.000 Hektar hinaus. Es sei nun an der Landesregierung, den Regionalplan zeitnah zu prüfen und zu genehmigen, so Andreas Lahme, Vorsitzender des LEE NRW. Mit dem Inkrafttreten des Plans würde zumindest in einer Teilregion des Landes ein echter Impuls für die Energiewende gesetzt.

LEE NRW sieht noch Handlungsbedarf bei Garzweiler II

Der LEE NRW erkennt in der Leitentscheidung der Landesregierung zur Verkleinerung des Braunkohletagebaus Garzweiler II einen Schritt in die richtige Richtung. Zugleich sieht der Verband aber weiteren Handlungsbedarf.

„Klar ist, dass die Braunkohle aufgrund ihrer hohen CO2-Emissionen und starken Umweltschäden kein Partner der Erneuerbaren Energien bei der Umsetzung der Energiewende ist und zugleich das Erreichen der NRW-Klimaschutzziele gefährdet. Deshalb muss es weiterhin das Ziel der Bundes- und Landesregierung sein, einen konkreten Plan für den sukzessiven Braunkohleausstieg zu entwickeln und die C02-intensive Verstromung dieses Energieträgers weiter zu begrenzen“, sagte Jan Dobertin, Geschäftsführer des LEE NRW in einer ersten Reaktion auf die Leitentscheidung.

Europäische Energiepolitik 2030 benötigt Transparenz und Verbindlichkeit

Die bisherigen Vorschläge zur europäischen Energieversorgungssicherheit und zum Klimaschutz ab 2020 sind zu unverbindlich. Anlässlich des heutigen informellen Rates der EU-Energieminister betont Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE): „Die europäische Energiewende benötigt mehr Schwung und Verlässlichkeit und die Mitgliedstaaten dafür einen verbindlichen und transparenten Fahrplan.“

Die derzeitige Beschlusslage im Ministerrat und die Positionen vieler Mitgliedstaaten zu dem Energie- und Klimapaket für 2030 sehen zwar vor, dass die Mitgliedsstaaten bis 2030 den Anteil Erneuerbarer Energien gemeinschaftlich verbindlich auf mindestens 27 Prozent steigern. Im Gegensatz zur Richtlinie für die 2020er-Ziele aus dem Jahr 2009 gibt es dafür jedoch keine nationalen Ziele – bisher noch nicht einmal unverbindliche. Neben Zielvorgaben für den Anteil Erneuerbarer Energien sowie für die Effizienzsteigerung fehlt zudem eine Struktur, um Zielvorgaben überhaupt festzulegen und ihre Einhaltung durchzusetzen.

1. Windbranchentag Schleswig-Holstein

Husum. Zur Einstimmung auf die Messe Husum Wind hatte der BWE einen Tag vor Messebeginn zum 1. Windbranchentag Schleswig-Holstein eingeladen. Zentrale Themen wie die geplanten Ausschreibungen für Windenergie an Land und der neue Erlass des Landes Schleswig-Holstein zum Ausbau der Windenergie standen im Fokus, aber auch so wichtige Bereiche wie Akzeptanz der Windkraft, Artenschutz und die Energiewende als Wertschöpfungsfaktor für Kommunen.

Auch nach dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Schleswig, das Anfang des Jahres die Regionalpläne zur Ausweisung von Windeignungsflächen in Schleswig-Holstein gekippt hatte, seien die Ausbauziele in Schleswig-Holstein zu erreichen, sagte Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Dr. Robert Habeck (Grüne). Denn das Land habe mit einem Erlass, der weitere Genehmigungen von Windkraftanlagen per Ausnahmeentscheid ermöglicht, die Voraussetzungen dafür geschaffen, sagte der Minister vor knapp 500 Gästen.

Gute Stimmung auf der Husum Wind

Trotz schwieriger politischer Weichenstellung

Heute geht die Husum Wind zu Ende. Im Vorfeld waren viele Aussteller unsicher, was sie dort erwartet, wo Husum doch in Kooperation mit der Hamburg Wind Energy „nur noch“ nationale Messe sein sollte. Würde überhaupt jemand kommen? Doch alle Sorgen – auch wegen der bundespolitischen Unwägbarkeiten – haben sich verflüchtigt.

Montagabend: eine Gruppe asiatischer Geschäftsleute steht auf dem kleinen Bahnsteig in Husum und schaut sich Orientierung suchend um. Ja, auch das gehört seit einigen Jahren zur „Familienmesse“ der Windbranche. Zuletzt hatten asiatische Aussteller 2012 eine ganze Halle gefüllt. Allerdings gab es da noch nicht den Zusammenschluss mit der neuen internationalen Leitmesse Hamburg Wind Energy. Die Abmachung sieht nun vor, dass die Husum Wind künftig als nationales Event ausgetragen wird. Im Vorfeld, so war zu hören, hatten die Hamburger und auch die großen, internationalen Aussteller die Betonung der nationalen Ausrichtung in Husum etwas vermisst. Offenbar mussten nicht nur die Husumer sich erst an die neue Aufteilung gewöhnen. Zu hören war auch beim Messerundgang von dem einen oder anderen Aussteller, dass ihre internationalen Kunden und Kollegen – auch aus Asien – nicht auf das Event mit dem typisch nordfriesischen Flair verzichten wollten.

Alle Informationen zur Windenergie in einer App

Im Rahmen der HUSUM Wind stellte der BWE unter anderem seine neue App „Wind bewegt“ für Smartphones vor. Die App ist Teil der BWE-Akzeptanzinitiative und basiert inhaltlich auf der erfolgreichen Publikation „Wind bewegt ─ Argumente für die Windenergie“, die mittlerweile 75.000 Mal in der Branche und der Politik verteilt wurde.

Die App „Wind bewegt“ macht möglich, sofort und permanent auf die wichtigsten Daten und Fakten zur Windenergie zuzugreifen. Dabei ist eine gezielte Suche genauso wie ein direkter Zugriff auf nationale und internationale Studien- und Faktensammlungen möglich. Jederzeit wird so der Zugriff auf Fakten rund um alle Fachthemen wie z.B. Infraschall, Netzausbau oder Anwohnerschutz sichergestellt.

Hinsichtlich des Aufbaus lehnt sich die App an das Printprodukt „Wind bewegt“ an. Neben Antworten auf typische Einwände gegen Windenergieanlagen erläutert die App im Bereich „Darum Windenergie“ konkrete Vorteile der Windkraft. Ergänzt wird die digitale Version durch aktuelle Statistiken, Animationen und umfangreiche statistische Daten aus den BWE-Länderinformationen.

Kraft der Branche nicht überstrapazieren – BWE warnt vor falschen Weichenstellungen

„Die Bundesregierung hat mit der Vorlage der Eckpunkte für ‚Ausschreibungen für die Förderung von Erneuerbare-Energien-Anlagen‘ skizziert, wie sie sich den Kurs in Richtung von mehr Markt vorstellt, wobei sie gleichzeitig Akteursvielfalt, Kosteneffizienz und Zielerreichung gewährleisten will. Wir glauben nach wie vor, dass ein Ausschreibungssystem nicht den optimalen Rahmen bietet, um diese drei Ziele zu erreichen.

Die Bundesregierung sollte gerade jetzt, wo Deutschland einen starken Mittelstand und eine exportstarke Industrie benötigt um alle Herausforderungen zu stemmen, die Kraft der Branche nicht zu sehr strapazieren“, warnte Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie (BWE) auf der Husum Wind.

„Unser Land braucht eine robuste Wirtschaft. Um leistungsfähig zu sein, brauchen wir als Basis für den im Export zu realisierenden volkswirtschaftlichen Gewinn einen Heimatmarkt der funktioniert. Der Heimatmarkt ist also entscheidend, um die Herausforderungen vor denen unser Land steht zu bewältigen. Die Windbranche – die 70 Prozent im Ausland erwirtschaftet, mit durchschnittlich 7,5 ct/kWh für Preisstabilität beim Strom sorgt und heute mehr als 140.000 Menschen einen sicheren und fair bezahlten Arbeitsplatz bietet, will ihren Beitrag leisten.

Neue Studie: das bringt Bürgerenergie

Neue Studie mit Grundlagenforschung zu den positiven Effekten der Bürgerenergie in Berlin vorgestellt. Das Fazit der vom Institut für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) mit Finanzierung von BBEn und Greenpeace Energy vorgestellten Studie lautet: Energie-Projekte in Bürgerhand stärken die lokale Wertschöpfung mit Milliarden-Investitionen und bringen vor Ort vielfältigen gesellschaftlichen Nutzen.

Die Wissenschaftler haben in ihrer Untersuchung insgesamt zehn Nutzeneffekte herausgearbeitet. So konnten Photovoltaik-, Windkraft- oder Biomasse-Projekte in Bürgerhand oder mit Bürgerbeteiligung laut IZES bundesweit bis zu 113.600 Vollzeitarbeitsplätze erhalten oder neu schaffen. Die Wertschöpfung dieser Projekte summierte sich allein im untersuchten Jahr 2012 auf bis zu 5,3 Milliarden Euro. Über steigende Steuereinnahmen profitierten davon auch die kommunalen Haushalte. Das eingesetzte Geld bleibe, so die Studie, zu großen Teilen im lokalen Wirtschaftskreislauf, statt in globale Finanzströme abzufließen.

„Bürgerinnen und Bürger haben hierzulande 4.000 Windräder und 1,2 Millionen Solaranlagen verwirklicht, ihr Engagement ist auch ein wichtiger Job-Motor. Bürgerenergie heißt, dass möglichst viele Menschen an der Wertschöpfung erneuerbarer Energien teilhaben können“, sagt Dr. René Mono, Vorstand beim Bündnis Bürgerenergie.

Photovoltaik sachlich betrachtet

Neue Broschüre mit Faktencheck zur Solarstromerzeugung erschienen. Vorstellung auf den Energiewendetagen am 19. September.

Die Photovoltaik wird in Deutschland seit einigen Jahren heftig kritisiert. Solaranlagen machen den Strom immer teurer, tragen nicht zum Klimaschutz bei und lohnen sich auch wirtschaftlich nicht, sind nur einige der Vorwürfe. Zu diesen und anderen Auffassungen rund um die Stromerzeugung aus Sonnenlicht ist jetzt eine Broschüre erschienen. In ihr nehmen Forschungsinstitute, Stadtwerke und Solarunternehmen faktenreich zu der Kritik an der Photovoltaik Stellung. Das Fazit: Die Vorbehalte gegenüber der Solarenergie sind meistens schlicht falsch oder irreführend und lassen sich schnell aufklären. Herausgeber der neuen Broschüre ist die Branchenvereinigung Solar Cluster Baden-Württemberg.

Umstellung auf Ausschreibungsmodell überprüfen

Die Bundesregierung sollte die geplante Umstellung des Vergütungssystems für Erneuerbare Energien auf Ausschreibungen noch einmal überprüfen. Darauf weist ENERCON Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig vor Beginn der Windenergiemesse HUSUM Wind (15. bis 18. September) hin. „Die vom BMWi kürzlich vorgelegten Vorschläge für ein Ausschreibungsdesign sind leider nicht geeignet, die für eine erfolgreiche Fortsetzung der Energiewende erforderliche Akzeptanz der Bevölkerung zu fördern“, mahnt Kettwig. Auch Beteiligungsmöglichkeiten an Windenergieprojekten für Anwohner und Bürger in den Regionen werde es unter den vorgestellten neuen Rahmenbedingungen kaum mehr geben. Zudem werde somit der dezentrale Ausbau von Erneuerbaren Energien gefährdet, was sich wiederum negativ auf die lokale Wertschöpfung auswirken dürfte.

Windenergie kann jeder verstehen

Broschüre über Windenergie in leichter Sprache erschienen. Husum. Rund jeder siebte Erwachsene in Schleswig-Holstein hat Probleme, die in Publikationen, Zeitungen oder amtlichen Schreiben verwendete Sprache zu erfassen. Um diesen Menschen die Teilhabe an gesellschaftlich relevanten Themen zu ermöglichen, macht der Bundesverband Windenergie jetzt mit einer neuen Broschüre einen Riesenschritt nach vorne.

„Die Energiewende führt zu Veränderungen im Landschaftsbild. Das wollen wir allen Menschen erklären“, so Nicole Knudsen, Leiterin der BWE Landesgeschäftsstelle. „Menschen mit eingeschränkter Lesekompetenz haben es oft schwer, sich umfassend zu informieren. Auf diese gehen wir nun gezielt zu. Wir wollen zeigen warum Klimaschutz wichtig ist und der Atomausstieg überfällig war.“

Deutlich mehr Windenergieprojekte durch Belange der Flugsicherung und des Wetterradars blockiert

Massiver Anstieg der Probleme mit Drehfunkfeuern und des Wetterradars. Gute Lösungen bei militärischem Radar. Der Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) hat unter seinen Mitgliedern nach 2013 zum zweiten Mal eine Umfrage zu Konflikten mit Radaranlagen der militärischen und zivilen Luftraumüberwachung und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vorgelegt. Die Zahlen belegen einen deutlichen Anstieg der Konflikte mit der Deutschen Flugsicherung und dem Deutschen Wetterdienst, die auf pauschal angehobene Schutzradien zurückzuführen ist.

Im Jahr 2015 sind insgesamt 1.422 geplante Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt 4.120 MW von Problemen mit zivilen und militärischen Navigations- und Radaranlagen betroffen. Dabei handelt es sich um 247 Windenergieprojekte. Zwei Jahre zuvor waren insgesamt 208 Projekte mit einer installierten Leistung von 3.345 MW betroffen. (Aussagen zur Anlagenanzahl wurden bei der ersten Befragung nicht erhoben.) Im Schwerpunkt sind Projekte in Brandenburg, Niedersachsen und Hessen betroffen. Eine deutliche Zunahme blockierter Projekte gibt es im Bereich Drehfunkfeuer VOR und DVOR (+36%) und beim Wetterradar (+51%).

Die deutsche Bevölkerung will mehr Erneuerbare Energien: Repräsentative Akzeptanzumfrage zeigt hohe Zustimmung für weiteren Ausbau

Die Energiewende findet in der deutschen Bevölkerung weiterhin sehr hohe Zustimmung. Laut einer repräsentativen Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) halten 93 Prozent der Befragten den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien für wichtig bis außerordentlich wichtig. „Die Ergebnisse zeigen: Die Bevölkerung in Deutschland befürwortet einen weiteren entschlossenen Ausbau der Erneuerbaren. Die Politik sollte diese starke Unterstützung nutzen, um den Umbau der Energieversorgung weiter mutig voranzubringen“, erklärt AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer.

Für 68 Prozent der Bevölkerung ist auch der Bau von Erneuerbaren-Energien-Anlagen am eigenen Wohnort laut den Ergebnissen der Umfrage eine gute Sache. Weiteres zentrales Ergebnis: Sind die Menschen mit Erneuerbaren-Anlagen vertraut, steigt die Zustimmung zu Solar-, Windenergie- und Biomasseanlagen sogar noch an. So erklären 59 Prozent der Umfrageteilnehmer, ein Windrad in der Nachbarschaft fänden sie gut oder sehr gut. Haben die Befragten jedoch bereits Windenergieanlagen in ihrem Wohnumfeld, so klettert die Zustimmung auf 72 Prozent.

Erste Runde Zocken beim Solarstrom

Wer bei der zweiten Ausschreibung für Freiflächen-Photovoltaik die Nase vorn hatte, war bereits Mitte August verkündet worden. Den Preis allerdings, zu dem die 150 Megawatt weggingen, nannte die Bundesnetzagentur erst jetzt. Grund: ein anderes Preisverfahren, das offenbar Zocker anlockt.

Aus Berlin Jörg Staude

Freunde englischsprachiger Fachbegriffe kommen bei den Solarausschreibungen derzeit auf ihre Kosten. Der Grund, warum jetzt in der zweiten Runde zwischen Zuschlag und Preisverkündung gut drei Wochen lagen, sei die „Preisbildung nach dem Einheitspreisverfahren (uniform pricing)“, hatte die Bundesnetzagentur schon vorab gewarnt. Denn bis Anfang September hätten diejenigen Unternehmen, die erfolgreich geboten hätten, noch eine „Zweitsicherheit“ zu stellen – in Höhe von 50 Euro pro gebotenem Kilowatt. Bei einer durchschnittlichen Größe der Gewinner-Projekte von 4,8 Megawatt in Runde zwei ist das eine erkleckliche Viertelmillion Euro.

Planungs- und Investitionssicherheit erhalten – Windbranche skeptisch gegenüber Beteiligungsgesetz

„Der Bundesverband WindEnergie (BWE) spricht sich schon vor dem Hintergrund seiner Gründungsgeschichte für eine breite Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen an der dezentralen Erzeugung erneuerbarer Energien aus. Wir haben die Energiewende immer auch als Chance gesehen, die Energiewirtschaft zu demokratisieren und in die Hände lokaler Akteure zurückzuführen. Die Initiative zur Schaffung eines Gesetzes für die Beteiligung an Vorhaben der Erneuerbaren Energien können wir daher nachvollziehen und verstehen.

Wir glauben allerdings, dass der vorliegende Entwurf nicht hilft, die großen Ziele der Landespolitik zum Ausbau der Erneuerbaren zu unterstützen. Vor allem im Kontext zum Ausschreibungsmodell des Bundes drohen hier Planungsunsicherheiten. Wir setzen deshalb auf einen Dialog mit Landesregierung und Landtag“, fasste Andreas Jesse, Landesvorsitzender des BWE, die Position des Verbandes zusammen.

Stellungnahme zum Weißbuch Strommarktdesign

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat in einer zusammenfassenden Stellungnahme zum Weißbuch „Ein Strommarkt für die Energiewende“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) deutlich gemacht, dass dieses grundsätzlich in die richtige Richtung weist. Die vielen richtigen Ansätze des Weißbuches müssen jetzt vom BMWi und vom Deutschen Bundestag konkretisiert und umgesetzt werden.

Spitzenwert: Erneuerbare bei 84 Prozent

Am vergangenen Sonntagmittag um 13 Uhr haben die erneuerbaren Energien 84 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland abgedeckt. Zur Zeit des Spitzenwertes wurden etwa 59.000 Megawatt nachgefragt. „Das ist relativ wenig und darauf zurückzuführen, dass es ein Sonntag war und in vielen Bundesländern noch Ferien sind“, sagte Raimund Kamm vom Forum Gemeinsam gegen das Zwischenlager. Denn dann würden weniger Gewerbe- und Industrieanlagen arbeiten. „Zudem war es angenehm warm, sodass kaum Heizungen oder Klimaanlagen liefen.“

Industriestandort Deutschland profitiert von Energiewende

Der Präsident des Bundesverbandes WindEnergie (BWE), Hermann Albers, hat auf der Handelsblatttagung Erneuerbare Energien in Berlin, darauf hingewiesen, dass Dank eines seit 25 Jahren verlässlichen gesetzlichen Rahmens von Stromeinspeisegesetz und EEG die mittelständischen Akteure der Energiewende zum Aufbau einer breiten und innovationsstarken Industrie in der Lage waren.

„Die Bundesregierung muss jetzt sehr genau darauf achten, den wirtschaftlichen Impuls, den die Energiewende auslöst, zu forcieren. Wir brauchen mehr denn je eine engagiert handelnde Politik, um die deutlichen Chancen für Arbeitsplätze, Innovation und Wertschöpfung dauerhaft zu sichern“, so Hermann Albers.

„Der Schlüssel für Innovation und Effektivität der deutschen Windenergie ist in erster Linie die große Zahl mittelständischer Akteure. Die Betreiber sind dem Grunde nach immer auch Teil der Forschungsabteilung ihres Herstellers. Kaum eine Branche kennt ein so enges Zusammenspiel von Hersteller und Betreiber. Dies hat die technologische Entwicklung stark gefördert. Das Rückgrat für den Erfolg auf den Weltmärkten war und ist der stabile deutsche Heimatmarkt. Hier haben Betreiber und Hersteller gemeinsam die Basis für den Erfolg im Export gelegt. Um diesen Erfolg zu sichern,

Energiewende gespeichert

Greenpeace-Energy-Studie untersucht Bedeutung von Windgas für Energiewende

Mehr Erneuerbare Energie für wenig Geld – das ermöglicht die Windgas-Technologie. Eine Studie von Greenpeace Energy zeigt, wie Deutschland von der Speichermethode profitieren kann.

80 Prozent Erneuerbare Energien bis 2050 – so sieht das Ziel der Bundesregierung für die deutsche Stromversorgung aus. Was ehrgeizig klingt, reicht für einen effizienten Klimaschutz allerdings nicht aus – das belegt auch eine neue Studie von Greenpeace Energy. Die Untersuchung (durchgeführt von der OTH Regensburg und dem Analyseinstitut Energy Brainpool) befasst sich mit der Bedeutung von Windgas für die Energiewende. Das Ergebnis: Durch die Technologie kann Deutschland bis 2050 eine Stromversorgung mit 100 Prozent Erneuerbaren Energien erreichen – und dabei Milliarden sparen

Unternehmensinvestitionen in Erneuerbare Energien brauchen verlässliche Rahmenbedingungen

Erneuerbare-Energien-Branche fordert auf 1. LEE-Unternehmertag weitreichende Änderungen für eine erfolgreiche Energiewende in der NRW-Wirtschaft – LEE-Sommerempfang zeigt Beispiele für den gelungenen Einsatz regenerativer Energien in Unternehmen

Düsseldorf, 20. August 2015 – Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) fordert in einem „5-Punkte-Papier“ verlässliche Rahmenbedingungen, damit Unternehmen bereits heute langfristig in Erneuerbare Energien investieren können. „Gerade am Industriestandort NRW sind regenerative Energien in Unternehmen und Wirtschaft zentraler Motor für das Zukunftsprojekt Energiewende. Jedoch gibt es weiterhin zahlreiche Hürden für Unternehmen, in Erneuerbare Energien zu investieren. Deshalb fordern wir von der Politik stabile Rahmenbedingungen, die das Vertrauen der Unternehmer in die Energiewende stärken und sie somit beschleunigen. Dazu gehört zum Beispiel die Abschaffung der Eigenstromumlage“, sagte Jan Dobertin, Geschäftsführer des LEE NRW, auf dem ersten LEE-Unternehmertag am 20. August 2015 in der WGZ Bank Düsseldorf.

Stadtwerke-Manager wollen Kunden stärker an sich binden

Neue Stadtwerkestudie von EY und BDEW

Die Stadtwerke in Deutschland bereiten sich auf starke Veränderungen ihrer Geschäftsmodelle in den kommenden Jahren vor. Dabei rückt der Kunde noch stärker in den Fokus: Im Hinblick sowohl auf das Innovationspotenzial als auch auf die Erfolgsaussichten stufen die Manager Maßnahmen zur Verbesserung von Kundenbetreuung und -bindung am höchsten ein.

Kernaussagen:
•Drei Viertel sehen zunehmende Regulierung als Hemmnis für Innovationen
•Mehr als zwei Drittel der Stadtwerke halten Kooperationen für erfolgversprechend
•Manager erwarten von intelligentem Netzausbau oder Smart Metering nur geringe wirtschaftliche Erfolge

Neben der Kundenbindung und -betreuung rangieren auch neue Produkte und Services ganz oben auf der Skala. Großes Innovationspotenzial sehen 73 Prozent der Unternehmensleiter zudem bei neuen Speichertechnologien (hier ist mehr als ein Drittel der Versorger aktiv), allerdings werden die Erfolgsaussichten eher vorsichtig eingeschätzt.

PRESSEMITTEILUNG: Energieversorger und Privatinvestoren setzen auf das Know-how von EcofinConcept

PRESSEMITTEILUNG

Energieversorger und Privatinvestoren setzen auf das Know-how von EcofinConcept

Hückelhoven, 17. August 2015 – Die auf Erneuerbare Energien fokussierte EcofinConcept GmbH ist auch im 10. Jubiläumsjahr erfolgreich im Wind- und Solarmarkt tätig.

Im ersten Halbjahr 2015 wurden u.a. drei Wind- und Solarparks vermarktet, die komplexen Transaktionen wurden umfassend durch EcofinConcept begleitet.

Ein regionaler Energieversorger hat einen seit Ende 2012 in Betrieb befindlichen Windpark im Rahmen einer umfangreichen share-Deal Transaktion übernommen. Der Windpark Brandenburg produziert mit seinen drei VESTAS V90-2.0 MW Windenergieanlagen jährlich ca. 11,5 GWh regenerativen Strom. Die Rotoren der Turbinen haben einen Durchmesser von 90m und das Maschinenhaus befindet sich in 125m Turmhöhe bei einer Gesamthöhe der Anlagen von 170m.

In Nordrhein-Westfalen konnte ein seit dem Jahr 2004 laufender Windpark, bestehend aus zwei GE Wind 1.5sl mit insgesamt 3 MW Nennleistung, nach umfangreichen Upgrade Maßnahmen an einen Privatinvestor veräußert werden. Die Windkraftanlagen haben jeweils eine Nabenhöhe von 100m und einen Rotordurchmesser von 77m. Die CO2-freie Energieproduktion beträgt ca. 6 Mio. kWh p.a.

Eine kleine Gruppe privater Investoren hat einen Solarpark mit einer Nennleistung von rund 1,5 MWp in Rheinland-Pfalz nach umfangreichen wirtschaftlichen und technischen Prüfungen übernommen. Die bereits seit Mitte 2012 produzierende Freiflächenanlage wurde mit kristallinen ET Solar Modulen und RefuSOL Wechselrichtern ausgerüstet. Die Anlage produziert jährlich rund 1,35 Mio. kWh grünen Strom.

Für den Ausbau der kundeneigenen Kraftwerksportfolien sucht EcofinConcept weitere Wind- und Solarprojekte sowie geeignete Standorte.

Über EcofinConcept GmbH:
EcofinConcept hat sich zu 100% auf die Erneuerbaren Energien spezialisiert. Das Leistungsspektrum umfasst neben Consultingleistungen vor allem die Akquisition von Wind- und Solarprojekten für private und institutionelle Investoren, die Projektentwicklung, Projektvermarktung, kaufmännische Due Diligence sowie Transaktionsbegleitung. In Tochter- und Schwestergesellschaften werden eigene Anlagen betrieben.

Bundesverband WindEnergie erwartet starke Messe in Husum

Vom 15. bis 18. September 2015 wird die Husum Wind erneut zum Schaufenster der Windbranche in Deutschland. Auf 25.000 m2 brutto präsentieren über 600 Aussteller in fünf Messehallen und im NordseeCongressCentrum ihre Produkte und Dienstleistungen. Der Bundesverband WindEnergie (BWE) informiert als Partner der Messe am Stand 1D14 über seine Arbeit und die aktuellen Entwicklungen der Branche.

„Husum gilt zu Recht als einer der zentralen Wegbereiter für die Windenergienutzung in Deutschland. Die Messe ist der Ursprung einer bis heute mutigen, engagierten Betreiberlandschaft, die sich auf eine innovationsstarke und von Mittelstand und Familienunternehmen geprägte Industrie stützt. Die Husum Wind ist die Leitmesse der Branche für den deutschen Markt“, so Hermann Albers, Präsident des BWE.

„Es ist gut, dass der deutsche Markt in den Mittelpunkt der Messe rückt. Dieser begründet gerade mit der Vielzahl der Marktteilnehmer den Erfolg der Branche. Vor allem die kleinteilige Betreiberlandschaft hat sich als echter Innovationsmotor erwiesen. Hier werden die Stärken des Mittelstands in seinem ursprünglichen Sinne sichtbar. Deshalb gilt es, bei den angekündigten gesetzlichen Veränderungen alles dafür zu tun, dass mittelständische Akteure weiter eine Chance haben“, machte Hermann Albers mit Blick auf den Systemwechsel zu Ausschreibungen deutlich.

Ergebnisse 2. PV-Ausschreibung: Bündnis Bürgerenergie kritisiert Verdrängung kleiner Bieter

Die Bundesnetzagentur hat heute die Zuschläge der zweiten Ausschreibungsrunde für PV-Freiflächenanlagen veröffentlicht. Insgesamt sind 136 Gebote eingegangen mit einem Volumen von 558 MW. Zuschläge erhielten 33 Gebote mit insgesamt 159,7 MW. Erfolgreich waren insbesondere große Bieter mit vielen Projekten in ihrem Portfolio, auch E.on und EnBW gehören zu den Gewinnern. Viele der erfolgreichen Bieter konnten mehrere Zuschläge für ihre Projekte erhalten. Noch sind nicht alle Details der Ergebnisse der zweiten Ausschreibungsrunde bekannt, auch der Preis wird erst in ein paar Tagen bekannt gegeben.

„Wie schon bei der ersten Ausschreibungsrunde für PV-Freiflächenanlagen hat kein einziges Bürgerenergieprojekt einen Zuschlag erhalten. Vielmehr zeigt sich erneut: die großen Marktakteure kassieren ab – die kleinen Anbieter werden verdrängt. So räumt die Bundesregierung kleineren Projekten mit direkter Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern keine faire Chance im Wettbewerb um neue Erneuerbaren-Anlagen ein“, kritisiert René Mono, stellvertretender Vorstandsvorsitzender im Bündnis Bürgerenergi

Ausschreibungen versuchen die Quadratur des Kreises

„Die veröffentlichten Ergebnisse der zweiten Ausschreibungsrunde für ebenerdige Photovoltaikanlagen lassen zahlreiche Fragen offen. Vieles deutet darauf hin, dass der Bundesregierung die Quadratur des Kreises nicht gelingen wird: Gleichzeitig sollen die Akteursvielfalt erhalten, die Ausbau-Mengenziele erreicht und die Kosten stabil gehalten werden. Dies erfordert teils gegenläufige Maßnahmen, so dass mit einem längeren Korrekturprozess zu rechnen ist. Die Bundesregierung muss sich die Option erhalten, das Experiment zu beenden, wenn die Nachteile bestehen bleiben“, so Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE).

Grundsätzlich seien die Ausschreibungsmengen zu niedrig. Selbst der gegenüber der EU verpflichtenden Sektor-übergreifende Erneuerbaren-Endenergieanteil von 18 Prozent wird bis 2020 voraussichtlich nicht erreicht. Im Bereich der Solarstromproduktion plant die Bundesregierung für 2015 einen Ausbau von 2,5 Gigawatt

Statement des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. zum Abschluss der zweiten Solarpark-Auktion:

Zuschlagvolumen sollte als Sofortmaßnahme mindestens verdoppelt werden

„Die hohe Zahl der Gebote zeigt, wie groß das Interesse weiterhin ist, Solarstrom zu erzeugen“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). Vor dem Hintergrund wiederholt verfehlter Photovoltaik-Ausbauziele sei es allerdings unverständlich, dass nur ein Bruchteil der Solarparks einen Förderzuschlag erhalten. Körnig appelliert an die Bundesregierung, als Sofortmaßnahme das Zuschlagsvolumen mindestens zu verdoppeln. Damit seien keine Mehrkosten gegenüber den politisch gewünschten Ausbauszenarien verbunden. Solarstrom aus ebenerdig errichteten Solarstromanlagen sei eine besonders günstige Form der Energieerzeugung. Eine Aufstockung des Auktionsvolumens sei auch vor dem Hintergrund noch offener Realisierungsquoten bei den bezuschlagten Projekten dringend geboten, so der Branchenverband

Haftung für Atomkonzerne darf nicht nach fünf Jahren enden

Atommüll verjährt nicht. Nach 3 Milliarden Jahren strahlt ein typisches deutsches Brennelement immer noch so stark wie natürliches Uran. In der Erdgeschichte der letzten 4,5 Milliarden Jahre beutete der Mensch nur einen Wimpernschlag lang die Atomtechnik aus, hinterlässt aber auf ewig seinen Atommüll“, kommentiert Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), die heutige Verabschiedung des Nationalen Atom-Entsorgungsprogramms im Bundeskabinett

Eckpunkten zu Ausschreibungen Wind an Land fehlt Mittelstandkomponente

„Die Windenergie in Deutschland ist geprägt von einem lebendigen Mittelstand. Die Eckpunkte des Bundeswirtschaftsministeriums lassen eine Mittelstandskomponente vermissen und müssen daher nachgearbeitet werden“, machte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie (BWE), anlässlich der Vorlage der Eckpunkte des Bundeswirtschaftsministeriums für ein Ausschreibungssystem für Erneuerbare Energien deutlich.

„Die Branche wird getragen vom Engagement von Einzelpersonen über Bürgerenergieprojekten und Genossenschaften, von kleinen und mittleren Unternehmen, Kommunen und ihren Stadtwerken bis hin zu klassischen Energieversorgern. Diese Vielfalt der Akteure sichert einen aktiven Markt, führt zu ständigen Innovationen und treibt die technische Entwicklung voran. Die vielen mittelständischen Betreiber bilden dem Grunde nach die Entwicklungs- und Forschungsabteilungen der Hersteller und haben die deutsche Windindustrie an die Spitze der Welt geführt“, so Albers weiter.

Der BWE verweist darauf, dass die in den europäischen Beihilferichtlinien hinterlegte Ausnahmeregelung von 6 MW und 6 Erzeugungseinheiten genutzt werden muss, um den mittelständischen deutschen Betreiber- und Erzeugermarkt zu sichern. Dabei könne die Regelung durchaus mit den Kriterien der KMU-Definition verbunden werden.

Verschnaufpause für die deutsche Windindustrie

Die Windenergie an Land zeigt im ersten Halbjahr einen Rückgang. Trotzdem prognostizieren die Verbände für das Gesamtjahr 2015 einen Zubau von netto mindestens 4.000 Megawatt in Deutschland. Die Klimaziele werden so erreichbar. Doch die Hersteller sind von den starken Auf- und Abschwüngen des Marktes belastet. Sie setzen auf einen Rahmen, der künftig einen kontinuierlichen Ausbau gewährleistet.

Frankfurt/Berlin, 30. Juli 2015 – Im ersten Halbjahr 2015 wurde in Deutschland eine Windenergie-Leistung von netto rund 1.093 Megawatt zugebaut. Dies entspricht einem Rückgang um ein Drittel (34 Prozent) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit dem Rekordwert von 1.659 Megawatt. Das macht das erste Halbjahr 2015 immer noch zum zweitbesten der Geschichte der Windenergie in Deutschland. Nimmt man die Leistung der im ersten Halbjahr abgebauten und ersetzten Anlagen von 92 Megawatt hinzu, so ergibt sich ein Bruttozubau von 1.185 Megawatt.

VDMA Power Systems erwartet ein starkes zweites Halbjahr 2015 und einem Jahreszubau von netto 4.000 bis 4.500 Megawatt Leistung. Das ergibt eine Gesamtleistung der Windenergie an Land von mindestens 42.000 Megawatt am Ende des Jahres. Ausschlaggebend sind laut Bundesverband Windenergie drei drohende Restriktionen

DGRV-Jahresumfrage unter Energiegenossenschaften zeigt: Einbruch bei Gründungszahlen

Neugründungen gehen insgesamt um 60 Prozent zurück / Anzahl der Wärmenetze steigt weiter / Kommunale Energiewende nur mit Bürgern erfolgreich

Die Zahl der Neugründungen bei Energiegenossenschaften ist mit insgesamt 54 in 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 60 Prozent eingebrochen – 2013 waren es noch 129. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbands (DGRV), die heute auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) in Berlin vorgestellt wurde. „Die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes hat sich stark bremsend auf die Gründungszahlen ausgewirkt. In den vergangenen Jahren boomte noch die Idee der Bürgerenergie, nun stockt die Entwicklung“, sagt Dr. Eckhard Ott, Vorstandsvorsitzender des DGRV.

Neuer Rekord beim Stromexport

Auswertung der Stromdaten des 1. Halbjahrs 2015 zeigt: Sinkende Strompreise befeuern Nachfrage aus dem Ausland, Erneuerbare verdrängen alte Steinkohle

Deutschland hat im ersten Halbjahr 2015 so viel Strom exportiert wie niemals zuvor. Unterm Strich wurden 25 Terawattstunden – das entspricht rund acht Prozent des hierzulande von Januar bis Juni erzeugten Stroms – ins Ausland geliefert. Im ersten Halbjahr 2014 waren es noch 19 Terawattstunden gewesen, ein Jahr zuvor 15 Terawattstunden. Das zeigt eine vorläufige Auswertung des Berliner Denk- und Politiklabors Agora Energiewende.

Hessen: Energiegipfel-Ziele mit aktueller Windkraftplanung des Landes außer Reichweite

Teilregionalplan Energie Mittelhessen muss neu aufgestellt werden. Der Landesvorsitzende des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) Hessen, Joachim Wierlemann, macht darauf aufmerksam, dass die Energiewende-Ziele der hessischen Landesregierung und des Energiegipfels mit dem entscheidenden Ausbauziel für Windkraft deutlich verfehlt werden.

„Die von Wirtschafts- und Energieminister Al-Wazir in seiner Regierungserklärung vom Juli 2014 geforderte Verdreifachung der Windkraftleistung in Hessen ist mit den Vorgaben der Landesplanung und der Genehmigungspraxis nicht erreichbar“, so Joachim Wierlemann. Aktuell zeige sich dies besonders krass an der gestern beschlossenen 2. Offenlage des Teilregionalplans Energie Mittelhessen (TRPM). In der 2. Offenlage werden ausgerechnet die windstärksten Gebiete Vogelsberg und Westerwald mit einer Verhinderungsplanung überzogen. Eine Kurzstudie von Fachanwalt Hans Karpenstein für die Regionalversammlung Mittelhessen unter dem Titel „Energiewende und TRPM zur Windkraft“ zeigt die Versäumnisse der Regionalplanung und der Genehmigungspraxis auf und macht konkrete Vorschläge zur Abhilfe, mit denen die Energiegipfel- und Regierungsziele noch erreicht werden könnten.

Offshore-Windenergie: 1.765 Megawatt neu am Netz, Ausbau verläuft nach Plan

Im ersten Halbjahr 2015 gingen 422 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 1.765,3 Megawatt neu ans Netz. Auf See speisten damit zum 30. Juni 2015 insgesamt 668 Anlagen mit einer Leistung von 2.777,8 Megawatt Strom ein. Mit diesen Offshore-Windenergieanlagen kann das System etwa drei Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Zudem stehen 90 Anlagen mit einer Leistung von 380,7 Megawatt vor ihrem Netzanschluss und für 84 weitere Anlagen wurden bereits Fundamente errichtet. Daher rechnet die Branche für das Jahr 2015 insgesamt mit etwa 2.250 Megawatt an neuen Offshore-Windenergie-Kapazitäten am Netz. In der deutschen Nord- und Ostsee werden zum Jahresende wie geplant Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 3.300 Megawatt am Netz sein.

Der neue BEE

Die Weichen für den neuen BEE sind gestellt: Als Dachverband gestärkt und nunmehr offen für Unternehmen als stimmberechtigte Mitglieder, geht der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) mit gebündelter Kompetenz in die Herausforderungen der nächsten Jahre. „Die Erneuerbaren sind der Kern der Energieversorgung und wir sind der Verband, der die Transformation des Energiesystems maßgeblich prägt und begleitet“, sagt Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde, BEE-Präsident. „Gemeinsam mit unseren Spartenverbänden gehen wir diesen Weg seit Jahren entschlossen und kennen die Anforderungen im Prozess der Energiewende ebenso wie die Chancen.“ Mit Beschluss der BEE-Mitgliederversammlung vom 17. Juni 2015 wird die Zusammenarbeit

Bürgerbeteiligung bei der Energiewende ist wichtig

Ergebnisse einer Umfrage des IASS Potsdam und des VKU unter Stadtwerken

Kommunale und regionale Energieversorger messen der Bürgerbeteiligung für den Erfolg der Energiewende große Bedeutung bei. Das zeigen erste Auswertungen einer Umfrage, die der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) gemeinsam mit dem Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) Potsdam im März 2015 unter den Stadtwerken im VKU durchgeführt hat. 91 Prozent der Befragten schätzen die Bürgerbeteiligung für das Gelingen der Energiewende als „wichtig“ oder „sehr wichtig“ ein. Insgesamt beteiligten sich von 765 angefragten Unternehmen knapp 100 und damit 13 Prozent.

VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck kommentierte die Ergebnisse: „Die Energiewende ist eine immense Infrastrukturaufgabe, die gesamtgesellschaftlich zu stemmen ist. Die Ausführung ist technisch komplex und macht Eingriffe in die Landschaft notwendig, etwa durch den Bau von Erneuerbaren-Energien-Anlagen oder Stromtrassen. Das fordert den anwohnenden Bürgern Zugeständnisse ab. Bürgerbeteiligung ist ein Weg, auf dialogorientierte Weise, gemeinsame und für alle Akteure tragbare Lösungen zu finden.“

Die Umfrage ergab, dass knapp die Hälfte der befragten Unternehmen in den letzten zehn Jahren Erfahrung mit der Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern in Planung, Bau und Betrieb von Energieinfrastrukturprojekten gemacht hat – vor allem in den Bereich Solarstrom (67 Prozent), Windenergie (35 Prozent) und Biomasse (28 Prozent). IASS-Exekutivdirektor Klaus Töpfer sieht dies als positives Signal: „Dass bereits jedes zweite befragte Stadtwerk Erfahrungen mit Bürgerbeteiligung bei der Energiewende gemacht hat und diese als wichtig bis sehr wichtig wertet, freut mich besonders. Nur durch eine solche Teilhabe kann die weitere Umsetzung der Energiewende als Gemeinschaftswerk gelingen. Zugleich ist die Energiewende das Feld, in dem Formen der Bürgerbeteiligung maßgeblich ausprobiert und weiterentwickelt werden können.“

25 Jahre den Aufbau der heimischen Windenergie begleitet – Das Jahrbuch Windenergie feiert Jubiläum

Die EcofinConcept feiert im Jahr 2015 selbst ein Jubiläum – das 10jährige Bestehen des Unternehmens – und ist natürlich auch im Jubiläums Jahrbuch des BWE vertreten.

Eine umfassende Markt- und Technologieübersicht der deutschen Windindustrie bietet das neue Jahrbuch des Bundesverbandes WindEnergie. Die Publikation feiert in diesem Jahr bereits ihr 25-jähriges Jubiläum. „Mit dem Jahrbuch haben wir den Aufbau der heimischen Windenergie seit der ersten Ausgabe im Jahr 1989 nachdrücklich begleitet“, erklärt Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie e.V. „Das Jahrbuch ist mittlerweile eine feste Institution für die gesamte Branche und hat sich als Standardwerk etabliert.“

Die Jubiläumsausgabe wirft zunächst einen Blick zurück und beleuchtet die Windgeschichte der Pioniere von damals. Aber die Reise geht weiter, und die Erneuerbaren sind auf dem Weg, wichtigster Pfeiler der deutschen Stromversorgung zu werden. Was bringen also die nächsten 25 Jahre an Innovationen? Dieser Frage ist das Redaktionsteam der Publikation nachgegangen und hat die führenden Hersteller nach den Zukunftsaussichten der Windenergie befragt.

Zahlen und Fakten zur Windkraftanlagentechnik

Im Bereich Technik finden sich neben den Datenblättern der Hersteller auch viele wissenswerte Zahlen und Fakten zur Anlagentechnik. Doch nicht nur der technische Fortschritt treibt die Branche um, auch der Weiterbetrieb über die geplante zwanzigjährige Nutzungsdauer hinaus wird wirtschaftlich zunehmend interessanter. Voraussetzung hierfür: die Standsicherheit. Wie sie geprüft und nachgewiesen werden kann, verrät ein Artikel in der aktuellen Ausgabe des Buches.

Gemeinsamer Appell von IG Metall Küste und Bundesverband WindEnergie

Stärkeres Engagement für Windenergie in Mecklenburg-Vorpommern gefordert Schwerin. Der Bundesverband WindEnergie und die IG Metall Küste haben vor einem zögerlichen Ausbau der Windenergie in Mecklenburg-Vorpommern gewarnt. Vor der Landespressekonferenz in Schwerin forderten der Interessenverband und die Gewerkschaft, stärker die Chancen herauszustellen, die die Energiewende für die Wirtschaft und Arbeitsplätze im Land bedeuten.

„Ohne die Windenergie an Land und auf See wird die Energiewende nicht gelingen“, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. Es sei deshalb falsch von der Landesregierung, die Pläne für Windparks auf See drastisch einzuschränken. „Die Regierung darf sich nicht von den Interessen einzelner Gruppen wie den Hotelbesitzern leiten lassen, sondern muss deutlich stärker für die Akzeptanz der Energiewende werben“, so der Gewerkschafter. „In der Diskussion wird häufig vergessen, dass die Windkraftindustrie für Wertschöpfung und Arbeitsplätze sorgt. Dadurch wird die industrielle Basis im Land gesichert.“

Sechstausend gegen Braunkohle

Mehr Menschen als erwartet machen bei der Anti-Kohle-Kette im Rheinischen Braunkohlerevier mit. Über mehr als sieben Kilometer markieren sie damit die Linie, an der die Bagger im Tagebau Garzweiler stoppen müssten, damit Deutschland seine Klimaziele erreichen kann.

Es war die mit Abstand größte Protestaktion, die das Rheinische Braunkohlerevier zwischen Köln, Mönchengladbach und Aachen je gesehen hat. Drei Minuten nach 14 Uhr war die Kette geschlossen. Siebeneinhalb Kilometer weit hielten Menschen sich an der Hand, teilweise mit gelben Bändern verbunden.

Auch dreißig Landwirte aus der Region reihten sich mit ihren Traktoren in die Menschenkette ein. Ein Traktor war wie einer der gigantischen Schaufelradbagger ausstaffiert, bloß um den Faktor 100 kleiner als die Ungetüme, die im Tagebau Garzweiler 35 bis 45 Millionen Tonnen Braunkohle pro Jahr fördern.

Tausende waren zusammengekommen, um gegen die Förderung und Verstromung von Braunkohle im Rheinischen Revier zu demonstrieren. 6.000 waren es nach Veranstalterangaben. Gerechnet worden war mit 5.000 Demonstranten. „Das ist ein starkes Signal an die Politik in Düsseldorf, Berlin und Brüssel: Wir wollen eure Kohle nicht!“, sagte Dirk Jansen vom Umweltverband BUND Nordrhein-Westfalen. Braunkohle sei „ökologisch verheerend, sozial unverträglich und klimapolitisch fatal“.

„Wir kämpfen für unsere wertvollen Böden“, stand auf einem der landwirtschaftlichen Fahrzeuge, „Intelligente Technologie statt Großkraftwerke“ forderte ein anderes. In der Ortschaft Lützerath – in ein paar Jahren wird der Tagebau Garzweiler bis hierher vordringen, viele sind schon jetzt weggezogen – sangen Einheimische: „Kinder, lass uns tanzen, bis der Bagger kommt.“ Immer wieder tanzte auch die Menschenkette in La-Ola-Wellen. Trotz Regenwetter war die Stimmung gelöst und heiter.

„In vier Jahren müssen wir hier weg“

„Die Kette war ein großer Erfolg“, sagte Mitorganisatorin Steffi Langkamp, Kohlekraft-Expertin der Klima-Allianz, eines bundesweiten Bündnisses aus weit über hundert Organisationen, Initiativen, Kirchen-, Kommunal- und Gewerkschaftsverbänden. Menschen seien aus ganz Deutschland und sogar aus den Niederlanden, Frankreich und Polen angereist. Langkamp bekräftigte: „Die Menschen wollen den Kohleausstieg, die Kohleförderung muss gedrosselt werden.“

Auch der Landwirt Eckardt Heukamp reihte sich mit seinem Traktor in die Menge ein. Er ist einer der Letzten, die noch in Lützerath ausharren. „In vier Jahren müssen wir hier weg“, berichtet er. Heißt: Er muss sich mit Mitte 50 neues Land suchen und einen neuen Betrieb aufbauen. RWE bietet einstiges Tagebaugelände als Ersatz an. Doch Heukamps bisherige Äcker seien erheblich besser: „Hier hat sich in Jahrtausenden eine Lösschicht von 30 Metern Tiefe gebildet, RWE hat einen Meter aufgeschüttet.“ Die Körpersprache des 50-Jährigen signalisiert: Er hält das für keinen guten Tausch. Insgesamt werden über 7.000 Menschen für den Tagebau Garzweiler umgesiedelt.

Auf einer Abschlusskundgebung im Herzen der verlassenen Ortschaft Immerath sprachen vom

Tag der Erneuerbaren Energien – Wind ist preiswerter Leistungsträger der Energiewende

„Wir haben viel erreicht und noch Großes vor“, so Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie (BWE) anlässlich des morgigen Tages der Erneuerbaren Energien. „Die Erneuerbaren rücken in den kommenden Jahren in den Mittelpunkt der Energiewirtschaft. Beim Strom sichern wir bereits fast 30 Prozent des Bedarfes. Die Windenergie ist dabei mit gut 10 Prozent der preiswerte Leistungsträger der Energiewende.“

Wie der BWE-Präsident mitteilte, wird es in vielen Regionen Deutschland möglich sein am Tag der Erneuerbaren Energien moderne Windkraftanlagen zu besichtigen. Die jeweiligen Veranstaltungen werden regional oder wie z.B. in Mecklenburg-Vorpommern durch spezielle Informationsplattformen (www.energietag-mv.de/) bekannt gemacht. Es werden Windparks eingeweiht, es wird über technische Fragestellungen informiert oder es werden die Systemfragen einer Erneuerbaren Energiewirtschaft erläutert.

„Bei Mobilität und Wärme ist noch ordentlich Luft nach oben. Wenn die Energiewende über den Strommarkt hinausgedacht wird, lassen sich Fragen der Versorgungssicherheit leichter beantworten. Die Botschaft, die wir als Erneuerbare Familie und als Windbranche an diesem Tag vermitteln wollen ist: Die Energiewende gelingt

Großdemonstration für Klimaschutz und Kohleausstieg am Tagebau Garzweiler

Gemeinsame Pressemitteilung vom 20. April 2015

Tausende Teilnehmer erwartet / Kritik an Panikmache der Kohlelobby

Berlin/Düsseldorf/Erkelenz, 20.4.2015: Entschiedenen Widerstand gegen die ungebremste Braunkohleverstromung hat ein breites Bündnis von Klimaschützern für den kommenden Samstag angekündigt. Am 25. April 2015 werden Bürger aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland mit einer 7,5 Kilometer langen Menschenkette für den Stopp der Tagebaue und für den von der Bundesregierung geplanten Klimabeitrag demonstrieren. Initiiert wurde die Menschenkette am Tagebau Garzweiler vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der BUND-Jugend, Campact, GREENPEACE, der Klima-Allianz Deutschland, dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) sowie der Bürgerinitiative „Stop Rheinbraun”. Zahlreiche weitere Organisationen und Parteien unterstützen die Demonstration.

“Die Anti-Kohle-Menschenkette sendet ein klares Signal für mehr Klimaschutz an Bund und Länder. Um das deutsche Klimaziel zu erreichen, ist das von der Bundesregierung geplante Klimaschutzinstrument für Kraftwerke dringend notwendig. Die kurzsichtige Pro-Kohle-Politik von Energiekonzernen und Teilen der Gewerkschaften führt in eine Sackgasse. Deren Demonstration am kommenden Samstag in Berlin zeigt, dass RWE und Co. aus ihren Fehleinschätzungen in Sachen Energiewende nichts gelernt haben und jetzt ihre Mitarbeiter in Geiselhaft nehmen wollen“, sagte Dirk Jansen, Geschäftsleiter des BUND in NRW. „Der von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel vorgeschlagene Klimabeitrag alter Braunkohlekraftwerke ist keine Strafabgabe, sondern ein erster wichtiger Schritt zum Erreichen des nationalen Klimaziels und zum Abbau der Überkapazitäten im Kraftwerkspark”, so Jansen.

„Wer jetzt bei der Energiewende bremst, anstatt konsequent auf Energieeffizienz und Erneuerbare Energien zu setzen, setzt nicht nur die Klimaschutzziele aufs Spiel, sondern gefährdet auch die zukunftsfähige Umstrukturierung der alten Kohlereviere“, sagte Jens Sannig, Superintendent des Kirchenkreises Jülich und Vertreter der Klima-Allianz Deutschland. „Der Strukturwandel darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten verschleppt werden“, so Sannig. Allen Akteuren müsse klar sein, dass die Braunkohle immer mehr an Bedeutung verliere. Wer die Augen vor der Notwendigkeit eines Strukturwandels verschließe und für die Beschäftigten keine zukunftsfähigen Perspektiven schaffe, schade damit allen, die heute noch mit der Braunkohle ihren Lebensunterhalt verdienten. Die Initiatoren der Anti-Kohle-Kette appellieren deshalb an die Politik und die Gewerkschaften, sich jetzt an einen Tisch zu setzen und zu diskutieren, wie der notwendige Rückgang der Braunkohleverstromung zu einer Chance für zukunftsfähige Beschäftigung werden kann.

Die Anti-Kohle-Menschenkette sende auch eine deutliche Botschaft an die rot-grüne Landesregierung in Nordrhein-Westfalen, sagte BUND-Sprecher Jansen: „Als Bundesland mit den höchsten Kohlendioxid-Emissionen spielt Nordrhein-Westfalen beim Klimaschutz eine Schlüsselrolle. Die trotz der geplanten Verkleinerung des Braunkohletagebaus Garzweiler vorgesehene Umsiedlung von weiteren 1.600 Menschen ist weder klimapolitisch noch energiewirtschaftlich zu rechtfertigen”, sagte Jansen.