NRW-Unternehmen der Windindustrie betreiben aktiven Strukturwandel Schleswig-Holstein und NRW stehen vor ähnlichen Herausforderungen bei der Windenergie Masterplan für generationsübergreifenden Transformationsprozess des Energiesystems notwendig
Einen Stillstand im Windenergie-Ausbau befürchtet Sascha Wiesner, der Geschäftsführer des Windindustrie-Branchenverbands windcomm schleswig-holstein e.V. und Projektleiter der Netzwerk Agentur EE.SH. „Das könnte sich negativ auf die Planungsbüros und Ingenieursdienstleister im Land auswirken“, sagte er mit Blick auf den Koalitionsvertrag zwischen Bündnis 90/ Die Grünen, CDU und FDP in Schleswig-Holstein. „Darin steht, die Regionalpläne Wind würden grundlegend bearbeitet. Das heißt, das ganze Verfahren wird neu aufgerollt und wird sich im schlimmsten Fall noch einmal um zwei Jahre verzögern“, befürchtet er. „In NRW steht man vor ähnlichen Herausforderungen. Es gilt nun länder- und verbandsübergreifend zu verdeutlichen, dass die Windindustrie mit all ihren Zulieferern und Akteuren ein wichtiger Wirtschaftsfaktor besonders für strukturschwache Regionen ist – Stichwort Gewerbesteuer!“
Andreas Wellbrock, Geschäftsführer des WAB e.V., betonte: „Die Windenergie hat im wettbewerblichen Bieterverfahren nun mit Nachdruck unter Beweis gestellt, dass sie konkurrenzfähig und heute insgesamt schon kostengünstiger ist als die fossilen oder nuklearen Energien. Um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen die Erneuerbaren Energien deutlich stärker ausgebaut werden und die Sektoren Verkehr, Wärme und Industrie elektrifiziert und damit dekarbonisiert werden. Trotz aller notwendigen Bestrebungen, die Energieeffizienz deutlich zu steigern – das ist richtig und wichtig -, wird sich der Stromverbrauch in den nächsten 25 Jahren in Deutschland verdoppeln. Damit die Energiewende erfolgreich gelingt, muss die Bundesregierung nun endlich einen Masterplan entwickeln, in dem alle Komponenten systemisch integriert werden und im Rahmen ihrer Systemdienlichkeit gesteuert und gefördert werden. Dieser generationsübergreifende Transformationsprozess braucht die breite Akzeptanz der Bevölkerung und muss daher verlässlich, versorgungssicher und bezahlbar organisiert werden.“
Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, führte zum Stand der Windenergie in NRW aus: „In keinem anderen Bundesland wird mehr Energie erzeugt und genutzt als in Nordrhein-Westfalen. Die regenerative Energiewirtschaft ist zu einer wichtigen Branche im Land avanciert – so sind alleine in der nordrhein-westfälischen Windenergiebranche mehr als 18.500 Menschen beschäftigt. Ein Wirtschaftsfaktor also, der Arbeitsplätze sichert und Impulse für den Arbeitsmarkt setzt. Mit seinen renommierten Institutionen aus Forschung und Entwicklung, einer breiten energietechnologischen Kompetenz sowie einer etablierten Zuliefererbranche erweist sich Nordrhein-Westfalen nicht nur bundesweit, sondern auch international als wichtiger Standort der Windenergiebranche. Kaum eine Anlage weltweit läuft ohne Technik aus Nordrhein-Westfalen! Insgesamt drehen sich in NRW nun bereits mehr als 3.300 Windenergieanlagen. Für die Zukunft der Windenergiebranche in Nordrhein-Westfalen, wo Forschung und Industrie eng zusammenarbeiten, besteht auch ein Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften für Service und Betrieb. Deshalb engagiert sich das Netzwerk Windenergie NRW der EnergieAgentur.NRW auch im Bildungs- und Ausbildungsbereich und setzt sich für die Fachkräftesicherung ein. Die Initiierung und Begleitung von richtungsweisenden Forschungsvorhaben an Universitäten und Hochschulen zählt ebenfalls zu den Kernaufgaben des Netzwerks.“
Quelle: BWE e.V., 28.6.2017
www.wind-energie.de
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