Der Bundesverband WindEnergie (BWE) begrüßt die Entscheidung des Bundestages, die Teilnahme an Ausschreibungen Wind an Land für weitere zwei Jahre an eine Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) zu binden. Die Fehlentwicklungen im Ausschreibungsdesign hatten im Jahr 2017 dazu geführt, dass mit Unsicherheiten behaftete Bürgerenergieprojekte einen Großteil der Zuschläge erhielten.
Unerlässlich ist, dass die Koalition sich auf einen glaubwürdigen Ausbaupfad zur Erreichung der 2030er Ziele vereinbart. 65 Prozent Erneuerbare Energien bei Berücksichtigung wachsender Bedarfe in den Sektoren Mobilität, Wärme und Industrie sind erreichbar. Dafür braucht es schnell eine Anpassung der technologiespezifischen Ausbaupfade. Das Ausschreibungsdesign wird dabei so auszugestalten sein, dass ein guter Technologiemix in allen Regionen Deutschlands ermöglicht wird. „Die Koalition steht vor der Aufgabe, die Glaubwürdigkeit in die Vereinbarungen des Koalitionsvertrages sicherzustellen“, so Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie.
„Mit einem nach vorn gerichteten Ausschreibungsvolumen, der Ermöglichung direkter Lieferbeziehungen von Erneuerbaren zu Gewerbe und Industrie sowie einer zügigen Sektorenkopplung können die Erneuerbaren mehr und mehr Verantwortung für das Gesamtsystem übernehmen. Wir reichen der Politik die Hand, um die politischen Ziele möglich zu machen“, so Hermann Albers.
Hintergrund:
Die Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD hat sich auf eine verpflichtende Einführung der BImSChG-Genehmigung als Zugangsvoraussetzung am Ausschreibungsverfahren verständigt. Der Bundestag hat die Regelung heute beschlossen. Die BImSchG-Pflicht hatte bereits für die ersten Ausschreibungen im Jahr 2018 gegolten und soll nun um weitere zwei Jahre verlängert werden. Die Verlängerung wird ab der Ausschreibungsrunde am 01. August 2018 wirksam.
Quelle: BWE e.V., 8.6.2018
www.wind-energie.de
s. Onshore-Ausschreibung: Bürgerwindparks gewinnen ersten Tender
s. Schwere Zeiten für Bürgerenergie – Projekte
s. Wind und Solar: Ergebnisse der ersten Ausschreibungsrunde 2018
vgl. Festlegung des Höchstwertes für die Ausschreibung für Wind an Land 2018
s. 3. Ausschreibung Wind an Land verfestigt Fehlentwicklung – Gesetzgeber muss handeln
vgl. Informationen zu Ausschreibungen Windenergie an Land
s. Bundesnetzagentur startet erste Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land
vgl. Bürgerenergie erhält in 1. Ausschreibungsrunde Wind an Land die meisten Zuschläge
s. Eckpunkten zu Ausschreibungen Wind an Land fehlt Mittelstandkomponente
s Gemeinsame Ausschreibungen für Wind an Land und Solaranlagen nicht systemdienlich
vgl. Bundesnetzagentur startet dritte Ausschreibungsrunde für Windenergieanlagen an Land
vgl. Zweite Ausschreibung für Windenergie an Land gestartet – Meldefrist 1. August 2017