Bürgerwind-Gipfel in Steinfurt: Triathlon Energiewende meistern!

BWE

Heute findet der zweite Bürgerwind-Gipfel im Kreis Steinfurt statt. Der Kreis Steinfurt sowie der Verein energieland2050 e.V. hatten zu der Veranstaltung eingeladen. Bärbel Heidebroek, Präsidentin des Bundesverbands WindEnergie, spricht auf dem Gipfel zur aktuellen politischen Situation.

Bärbel Heidebroek: „Die Energiewende ist ein Triathlon mit den Disziplinen Planen, Genehmigen und Bauen. Und wie bei einem olympischen Triathlon muss das Tempo in allen drei Disziplinen hoch bleiben und auch durchgehalten werden. Die Bundesregierung ist im Bereich der Planungen stark gestartet: Das Windenergieflächenbedarfsgesetz schafft eine solide Grundlage. Dennoch liegt derzeit das Ziel von zwei Prozent der Landesfläche in weiter Ferne. Nur rund 0,81 Prozent der Flächen sind aktuell rechtskräftig ausgewiesen. Hier sind vor allem die Länder gefordert, möglichst schnell ihre Ziele zu erreichen und somit die Grundlage für den Zubau zu schaffen.“

Im Bereich der Genehmigungen braucht es weiterhin Ausdauer – besonders auf Seiten der projektierenden Unternehmen. Mit durchschnittlich etwa 25 Monaten dauern Genehmigungsverfahren noch immer deutlich zu lange, um die ambitionierten Ausbauziele des Bundes zu erreichen. „Hier muss dringend mehr Tempo in die Verfahren kommen“, so Heidebroek. „Dennoch beobachten wir in der Zahl der Neugenehmigungen einen deutlichen Aufwärtstrend. NRW ist hier an der bundesweiten Spitze und kann sich dabei auch auf die vielen Bürgerwindprojekte im Münsterland und die jahrelange positive Arbeit im Kreis Steinfurt stützen. Die Gesetze der Bundesregierung beginnen Wirkung zu zeigen. Das strahlt positiv in die Branche ab. Die Stimmung ist so gut wie seit Jahren nicht mehr.“

Beim Zubau, dem Endspurt des Triathlons Energiewende, müssen nun die verbliebenen Hürden noch beseitigt werden. „Das Ziel muss es sein, wieder fünf bis sechs neue Anlagen pro Tag zuzubauen. Diese Zahl hatten wir 2017 bereits erreicht; auch heute kann die Branche das leisten. Dafür müssen nun die Voraussetzungen geschaffen werden. Zum einen braucht es Planungssicherheit, damit die Unternehmen ihre Produktion entsprechend hochfahren können. Zum anderen müssen die noch immer bestehenden Probleme bei den Transporten gelöst werden. Genehmigte und fertig produzierte Anlagen müssen auch zum Ziel kommen! Hier dürfen nicht weitere ausufernde Genehmigungsverfahren den Ausbau auf dem letzten Teilstück der Strecke noch ausbremsen“, erläutert die BWE-Präsidentin.

Quelle: BWE e.V., 15.11.2023
www.wind-energie.de

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