Bestandsanlagen sollen weiter wichtigen Beitrag für den Klimaschutz und die Energiewende leisten

Expansion of onshore wind energy in Germany in the first half of 2016Zwischen 2021 und 2025 scheiden rund 16.000 MW installierte Leistung Windenergie an Land aus der EEG-Förderung aus. Ob diese Anlagen weiter ihren Beitrag für den Klimaschutz und das Gelingen der Energiewende leisten können, hängt vor allem davon ab, wie sich die Wirtschaftlichkeit erreichen lässt. Der Bundesverband WindEnergie (BWE) hatte dazu schon September 2017 auf der Husum Wind ein eigenes Forum veranstaltet. In einer Klausur, an der Mitglieder aus allen Landes- und Regionalverbänden teilnahmen, hat der Verband nun in Berlin die Herausforderungen diskutiert, eine Palette von Möglichkeiten besprochen und Forderungen in Richtung der Politik konkretisiert. Die Veranstaltung fand im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung statt.

„Niemand kann sich auf dem Weg zu 65 Prozent Erneuerbare Energien bis 2030 einen Einbruch der installierten Kapazität leisten! Klar ist, dass auf Basis heutiger Erlösmöglichkeiten die laufenden Kosten einen Weiterbetrieb nur bis zum ersten Schaden wirtschaftlich rechtfertigen. Damit stehen Bestandanlagen dem Markt in einer nicht mehr planbaren Art und Weise zu Verfügung. Um eine finanzielle Basis für einen planbaren Weiterbetrieb zu schaffen, ist es erforderlich, faire Marktzugänge und Marktbedingungen zu gewährleisten“, erläuterte BWE-Präsident Hermann Albers.

Der BWE sieht die Notwendigkeit, dass das Repowering wieder eine echte und gangbare Alternative sein muss, um Bestandsflächen für die Windenergie nutzbar zu halten. Der BWE hat dafür konkrete Vorschläge erarbeitet und den Planungsbehörden in ganz Deutschland zukommen lassen. „Zusätzlich fordern wir das 2-Prozent-Flächen-Ziel für den Ausbau der Windenergie an Land in die Grundsätze der Raumordnung in §2 (2) Ziffer 4 des Raumordnungsgesetzes des Bundes aufzunehmen“, so Hermann Albers.

Als ein Instrument, um die Wirtschaftlichkeit in planbaren Zeiträumen zu sichern, wirbt der BWE weiter für eine nachhaltig lenkende CO2-Bepreisung. Diese sollte Stromsteuer ersetzen, so dass dem Stromkunden keine Mehrkosten entstehen. Eine CO2-Bepreisung würde den Strompreis an der Börse stabilisieren und zum schnellen marktkonformen Abbau der fossiler Restlast führen. Daneben sollte geprüft werden, ob ein Infrastrukturbonus möglich ist. Dieser könnte anerkennen, dass bei einem übereilten Rückbau von Anlagen die Investitionen in die Netzinfrastruktur wertlos werden.

„Unbedingt erforderlich ist, dass bestehende Marktschranken endlich abgebaut werden. Wir brauchen jetzt einen mutigen Schritt zur Sektorenkopplung, für die Direktbelieferung von Gewerbe und Industrie, in die Nutzung der Infrastruktur im Gassektor und einen wirklichen Brückenschlag zur Mobilität. Der Gesetzgeber ist hier aufgefordert zu handeln“, unterstrich Hermann Albers.

Quelle: BWE e.V., 6.7.2018
www.wind-energie.de

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vgl. Weiterbetrieb, Repowering oder Rückbau – Bis 2025 gut 16.000 Megawatt Windenergieleistung betroffen

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