BEE-Stellungnahme zum Netzentwicklungsplan: Ausbau der Stromnetze auf der Grundlage Erneuerbarer Energien voranbringen

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Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) hat sich mit einer Stellungnahme an der Konsultation eines Entwurfs der Übertragungsnetzbetreiber zum Netzentwicklungsplan 2035 beteiligt. „Der Ausbau der Stromnetze muss so gestaltet werden, dass die Klimaziele erreicht und der tragenden Säule der Erneuerbaren Energien im Stromsystem entsprochen wird. Keines der vorgelegten Szenarien des Netzentwicklungsplans ist jedoch dazu geeignet, die Anforderungen des Klimaschutzplans zu erfüllen.

Besonders der Bedarf, der sich aus der vermehrten Sektorenkopplung ergibt, liegt laut BEE-Berechnungen etwa 2,5-mal höher als im ambitioniertesten Szenario für 2035 angenommen“, so BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter. „Die Annahmen selbst für dieses Szenario reichen nicht aus, um die Einhaltung der bisherigen Klimaziele zu garantieren. Das ist insbesondere im Hinblick auf die baldige Erhöhung der EU-Klimaziele inakzeptabel. Es braucht eine Anpassung der für die zukünftigen Stromanwendungen benötigten Bedarfe und eine entsprechende Erhöhung der Ausbauziele für Erneuerbare Energien“, so Peter weiter.

Darüber hinaus würden die Planungen für die Verteilnetze nicht in ausreichendem Maße in die Übertragungsnetzplanung einbezogen. An verschiedenen Stellen sei eine gemeinsame Planung von Verteilnetz- und Übertragungsnetzbetreibern netz- und volkswirtschaftlich von Vorteil, etwa bei der Blindleistungsbeschaffung. „Der Stromnetzausbau muss so kosteneffizient wie möglich gestaltet und die Potenziale der Verteilnetze für eine stärkere Auslastung der Stromnetze unbedingt herangezogen werden. In einem ersten Schritt sind die größten Verteilnetzbetreiber in die Übertragungsnetzberechnung einzubeziehen, um Netzausbaukosten zu senken“, so Peter.

Zusätzlich sei im Zuge der aktuellen politischen Diskussion um Wasserstoff- und Power-to-Gas-Standorte eine integrierte Strom- und Gasnetzinfrastruktur voranzubringen. Bisher unterscheiden sich die Netzberechnungen der Strom- und Gasnetze in ihrer Zielstellung und ihren Planungshorizonten. „Eine systemintegrierte Planung kann Synergieeffekte heben, indem bei der Errichtung auch bereits bestehende Netze mit einbezogen werden. So kann die Gesamteffizienz deutlich verbessert und ein umfangreicher Beitrag für den Klimaschutz und eine erfolgreiche Energiewende geleistet werden“, so Peter abschließend.

Weiterführende Informationen:
•    Die ganze BEE-Stellungnahme finden Sie hier.

Quelle: BEE e.V., 10.3.2021
www.bee-ev.de

s. Statement von BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter zum Netzentwicklungsplan Strom 2030

vgl. Stromnetze der Zukunft auf Erneuerbare Energien ausrichten

s. Anteil der Erneuerbaren Energien 2020: BEE-Vorhersage von 2009 bestätigt

s. Green Deal beschleunigen – Ausbau der Erneuerbaren voranbringen

s. Strommarktanteile 2020: Windenergie liefert über ein Drittel des deutschen Stroms

s. Wie man 65 Prozent Erneuerbare Energien bis 2030 in die Stromnetze kriegt

vgl. Optimierung des Netzbetriebs kann Bürger und Wirtschaft deutlich entlasten – BWE unterstützt Vorschläge von Agora Energiewende

vgl. BEE-Prognose von 2009 über den Anteil von Erneuerbaren Energien im Jahr 2020 bestätigt

s. BEE begrüßt Bundesratsinitiative aus Schleswig-Holstein – Mehr Tempo für die Energiewende

vgl. NRW-PLÄNE ZUR WINDENERGIE SCHLIMMER ALS BEFÜRCHTET

s. Neu in Mediathek: Klimawandel: Was wir tatsächlich tun können (2/2)

s. Energiewende-Monitoringbericht: Den Ausbau der Erneuerbaren Energien jetzt dynamisch vorantreiben

vgl. Konjunkturpaket sucht Wirtschaftsmotor und „Green Deal“-Strategie