2023 mehr als eine Million neue Solaranlagen

Neu installierte Photovoltaik-Leistung legte um rd. 85 Prozent ggü. Vorjahr zu – Solarwirtschaft rechnet für 2024 mit anhaltend hoher Nachfrage – mehr als 1,5 Mio. private Eigentümer von Wohnimmobilien planen in den kommenden 12 Monaten die Installation einer Solaranlage – auch immer mehr Mieterinnen und Mieter installieren Solarsysteme

Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) wurden im vergangenen Jahr in Deutschland mehr als eine Million neue Solaranlagen zur Strom- oder Wärmeerzeugung installiert, mehr als jemals zuvor. Aus Daten der Bundesnetzagentur geht hervor, dass allein Solarstromsysteme mit einer Spitzenleistung von rund 14 Gigawatt auf Dächern und Freiflächen neu in Betrieb genommen wurden. Das sind 85 Prozent mehr Photovoltaik-Leistung als im Vorjahr 2022 (rd. 7,5 GW). Für 2024 rechnet der Branchenverband mit einer anhaltend hohen Nachfrage. Er begründet dies mit weiter steigenden Strompreisen und attraktiven Förderkonditionen.

Im Jahr 2024 planen mehr als 1,5 Million private Immobilienbesitzer die Errichtung einer Solaranlage auf ihrer Dachfläche. Dies geht aus den Ergebnissen einer YouGov-Repräsentativbefragung im Auftrag des BSW hervor, an der Mitte Dezember gut 1.000 Immobilienbesitzer teilnahmen. Danach können sich 69 Prozent der Eigentümer von Wohnimmobilien, die über geeignete Dachflächen verfügen, vorstellen eine Solaranlage auf ihrer Dachfläche zu errichten. 16 Prozent planen dies bereits in den kommenden 12 Monaten.

„Für 2024 erwarten wir einen anhaltenden Solarboom. Als Solarwirtschaft werden wir weiterhin unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten und die Regierungsziele bei der Photovoltaik einlösen,“ zeigt sich BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig zuversichtlich. Damit die ehrgeizigen Wachstumsziele auch in den Folgejahren erreicht werden, dürfe der Bürokratieabbau jetzt aber nicht ins Stocken geraten, erklärte Körnig. „Weitere Maßnahmen zur Verfahrensbeschleunigung sind erforderlich, um die Strom- und Wärmenetze schneller zu ertüchtigen, mit noch höheren Solaranteilen zu speisen und diese mit Hilfe größerer Speicherkapazitäten jederzeit verfügbar zu machen“, so Körnig.

Die inzwischen in Deutschland installierten rund 3,7 Millionen Photovoltaik-Systeme produzierten im vergangenen Jahr 62 Milliarden Kilowattstunden und deckten damit rund 12 Prozent des deutschen Stromverbrauchs.

Weitere Hintergrundinformationen auf der Basis von Daten der Bundesnetzagentur (Marktstammdatenregister):

Mit rund 7 GW entfiel die Hälfte der 2023 neu installierten Solarstromleistung auf das Heimsegment, das gegenüber dem Vorjahr 2022 mit einem Plus von 135 Prozent nach BSW-Angaben besonders kräftig zulegen konnte. Die o. g. Umfrageergebnisse unter privaten Immobilienbesitzern lassen die Solarwirtschaft auf eine anhaltend hohe PV-Nachfrage unter Eigenheimbesitzern auch für das Jahr 2024 hoffen.

31 Prozent der 2023 neu installierten Solarstromkapazität (rd. 4,3 GW) wurde im Rahmen ebenerdig errichteter Solarparks realisiert (rd. 40 Prozent plus ggü. 2022). Für dieses Marktsegment erwartet der BSW 2024 eine weiter wachsende Nachfrage. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass es zum Abbau weiterer Marktbarrieren beim Zugang zu geeigneten Standortflächen kommen sollte und auch der Zugang zum Stromnetz erleichtert wird, wie dies vom Bundeskabinett im Gesetzesentwurf zum Solarpaket I vorgesehen ist.

Letzteres sollte nach den Erwartungen des Branchenverbandes auch Investitionen in Solaranlagen auf Gewerbedächern weiter beschleunigen. Auf Firmendächern wurden 2023 mit rd. 2,5 GW knapp ein Fünftel (18 Prozent) der neu installierten solaren Kraftwerksleistung installiert, rd. 75 Prozent mehr als im Jahr 2022.

Erfreulich sei zudem, dass auch immer mehr zur Miete lebende Haushalte inzwischen von preiswerter Solartechnik profitieren. Rund 270.000 Steckersolargeräte – sogenannte „Balkonkraftwerke“ – wurden in Deutschland laut dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur allein 2023 neu in Betrieb genommen. Dies stellt mehr als eine Vervierfachung im Vergleich zur Anzahl der im Jahr 2022 neu gemeldeten Steckersolargeräte dar. Aufgrund ihrer relativ geringen spezifischen Leistungen machen „Balkonkraftwerke“ an der 2023 insgesamt in Deutschland neu installierten PV-Leistung jedoch lediglich knapp zwei Prozent aus. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen des Solarpakets I Mieterinnen und Mieter den Zugang zu preiswertem Solarstrom weiter zu erleichtern, unter anderem mittels einer bürokratiearmen „gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung“. Mit Hilfe der Solarenergie können private Haushalte ihre Energiekosten erheblich senken.

s. Reform der Gestaltung der Elektrizitätsmärkte: Rat und Parlament erzielen Einigung

vgl. AUSBLICK 2024: SYSTEMSETZENDE ERNEUERBARE ENERGIEN INS ZENTRUM DER ENERGIEVERSORGUNG RÜCKEN

s. Erneuerbare Energien sorgen für Wohlstand in Baden-Württemberg

Sie haben einen Solarpark? Wir haben den Investor!

vgl. EU-Notfallverordnung: Rat der Energieminister*innen beschließt Verlängerung

vgl. BÜRGERENERGIEGESETZ GARANTIERT LOKALE WERTSCHÖPFUNG

s. TROTZ EINIGER VERBESSERUNGEN: EU-STROMMARKTREFORM VERZÖGERT AUSSTIEG AUS FOSSILEN ENERGIEN

s. Ergebnisse der Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land zum 1. November 2023

s. BNetzA gibt Höchstwert bekannt

Projektentwicklung Projektvermarktung Windparks Altanlagen Bestandwindparks Repowering

s. Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Bayern auf historischem Höchststand

vgl. AUF SOLARPAKET I A MUSS SCHNELLSTMÖGLICH I B FOLGEN

s. Fehlt das Solarpaket I unterm Weihnachtsbaum?

vgl. Landesregierung will Gemeindeöffnungsklausel mit Regionalplanung Windenergie in Einklang bringen