Nach dem Rekordjahr 2017 bleiben die Investitionen in erneuerbare Energien weiterhin hoch. Deutschland und China senkten ihre Investitionssummen jedoch jeweils um 32 Prozent.
Zum fünften Mal in Folge haben die weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien die 300 Mrd. US-Dollar Marke geknackt. Das ergab eine Analyse der Bloomberg NEF (BNEF). Im Jahr 2018 wurden insgesamt 332,1 Mrd. US-Dollar investiert. Das sind acht Prozent weniger als im Vorjahr.
Zwischen den einzelnen Sektoren der Erneuerbaren bemerkte das Unternehmen starke Unterschiede. Die Windenergie konnte drei Prozent mehr als im Vorjahr, also 128,6 Mrd. US-Dollar, verzeichnen. 25,7 Mrd. US-Dollar davon entfielen allein auf die Offshore-Windkraft, die mit 14 Prozent deutlich zulegte und den zweithöchsten Wert seit der Aufzeichnung erzielte. Hier sei zu beobachten, dass Schritt für Schritt China den Mark übernehme, so BNEF.
Investitionen in Solarenergie sinken
Im Gegensatz dazu sanken die Investitionen bei der Solarenergie drastisch, um 24 Prozent. Hier wurden nur noch 130,8 Mrd. investiert. Ein Teil dieses Falls ist auf die geringeren Investitionskosten zurückzuführen: BNEF zufolge sanken die Kosten für die Installation von einem MW PV-Kapazität um 12 Prozent. Ein weiterer Grund für den Fall der Investitionskosten ist die restriktive Solarpolitik Chinas; das Riesenreich gab nur noch 40,4 Mrd. US-Dollar für PV-Anlagen aus, also 53 Prozent weniger wie im Jahr zuvor.
Die Investitionen in Biomasse und Waste to energy stieg um 18 Prozent auf 6,3 Mrd. US-Dollar. Die Geothermie konnte ein Wachstum von 10 Prozent auf 1.8 Mrd. US-Dollar verzeichnen, während Wasserkraft 50 Prozent weniger Inverstitionen erzielen konnte (1,7 Mrd. US-Dollar). Meeresenergie-Kraftwerke konnten im Gegenzug die Investitionssumme steigern und kamen auf 180 Mio. US-Dollar; eine Steigerung um 16 Prozent.
Weltweiter Vergleich: China einsame Spitze
Weltweit investierte China am meisten in erneuerbare Energien: Allerdings zeigen die 100,1 Mrd. Euro, dass das Engagement um 32 Prozent zurückging. Die USA belegen mit 64,2 Mrd. US-Dollar den zweiten Rang. Die Investitionen Europas machen einen Sprung um 27 Prozent auf 74,5 Mrd. US-Dollar. Deutschland investierte mit 10,5 Mrd. in diesem Jahr 32 Prozent weniger als im Vorjahr.
Quelle: ZfK Zeitung für kommunale Wirtschaft. VKU Verlag GmbH, 16.01.2019
www.zfk.de
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